zwei verschiedene Leben zwischen Leipzig und Aachen

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urmeli Avatar

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In diesem autobiografischen Roman schildert Constanze Neumann ihre Kindheit und Jugend. Geboren wurde sie in Leipzig als Kind von Musikern, der Vater Pianist, die sehr junge Mutter eine aufstrebende Violinistin. Die Enge und die Überwachung in den 70er Jahren in der DDR wollten ihre Eltern nicht mehr hinnehmen und als sie drei Jahre alt war entschieden sie sich zur Flucht. Diese misslang, die Eltern kamen in Haft und sie zuerst in ein Kinderheim, später zu ihren Großeltern. Als sie 6 Jahre alt war wurden ihre Eltern aus dem Westen freigekauft und auch sie durfte ausreisen. Von einem Tag auf den anderen hatte sie ihr gewohntes Umfeld und die Oma, die einzige Person die sich um sie gekümmert hat, zu verlassen und bei ihren Eltern, die sie kaum kannte zu leben. Die Anfänge im gelobten Westen waren schwer, für den Vater fand sich nach vielen Bewerbungen eine Stelle in der Musikschule in Aachen, die Mutter litt unter den Folgen der Haft, sie konnte die Finger kaum noch bewegen und war depressiv. Einzig die Reisen in den sonnigen Süden und die unter schwierigen Bedingungen organisierten Treffen mit ihrer Mutter in Ostblockländern in die alle reisen durften, hebten ihre Stimmung.
Aus Sicht eines Kindes und später Jugendlichen werden die innerdeutschen Probleme, das unterschiedliche Leben in Ost und West vor und nach der Wende geschildert. Trennungen und Neues, zwei verschiedene Leben mit Chancen und Verlusten zwischen Leipzig und Aachen werden mit wissenswerten aus Politik und Gesellschaft verknüpft. Ich hätte mir ein wenig mehr Emotion gewünscht.