Zwischen Ost und West

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
mabla59 Avatar

Von

"Das Jahr ohne Sommer" von Constanze Neumann beschreibt eindringlich die Zerrissenheit eines geteilten Staates und was es für ein Kind bedeutet, darin hin und her gerissen zu werden.
Die Eltern werden nach einem gescheiterten Fluchtversuch aus der DDR inhaftiert, das kleine Mädchen in ein Kinderheim verbracht und anschließend für zwei Jahre zu den großeltern in Leipzig. Nachdem die Eltern von der BRD freigekauft wurden, kann auch die Familie wieder zusammen sein.
Aber hier im Westen ist alles fremd und anhand des Dialektes weiß jeder, daß das kleine Mädchen "von drüben" ist.
Der Schreibstil von Constanze Neumann ist flüssig und leicht zu lesen. Sie lässt zudem Zeitgeschehen wie die Chernobyl Katastrophe und den Mauerfall in die Handlung einfließen. Die Kapitel sind kurz und lassen einem das Buch kaum aus der Hand legen.
Das schöne, pastellige Cover mit dem kopfüber schaukenden Kind deutet für mich an, dass die ganze Welt eines Kindes auf den Kopf gestellt wird.