Berührender, emotionaler Roman über Verluste, Hoffnung und Wunder

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chiralu Avatar

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Wenn ich dieses Buch mit drei Worten beschreiben müsste, würde ich die Worte berührend, zauberhaft und leise wählen. Und damit ist das Buch irgendwie ganz anders, als ich erwartet habe. Es hat mein Inneres wirklich berührt und das auf eine ganz ruhige Art und Weise.

Es gibt kein großes Tamtam und man jagt auch nicht durch eine Geschichte mit hoher Geschwindigkeit, sondern erlebt jeden Monat des Jahres voller Bücher und Wunder ganz bewusst und intensiv. Dieses langsame Tempo war aber genau passend, denn es sorgt dafür, dass man die Momente viel mehr bemerkt. Und dabei geht es um die kleinen Momente und Veränderungen, die in der Summe doch plötzlich das ganze Leben verändern können.

Aber man muss sich darauf einlassen, denn ich vermute, dass dieses langsame Tempo ansonsten auch langwierig oder gar langweilig wirken könnte.

Mir hat es jedoch ausgesprochen gut gefallen und ich mochte die Veränderung, die unsere Hauptprotagonistin Tilly Monat für Monat machte. Es war realistisch, authentisch und fühlbar - der Verlust ihres geliebten Ehemannes, das anschließende Einigeln und irgendwie auf der Stelle treten und dann der "Kampf" zurück ins Leben. Aber nicht nur das, sondern auch zu lernen, wer man eigentlich wirklich ist - das hat mich sehr berührt.

Dass ihr dabei eine kleine Buchhandlung hilft, die so zauberhaft und charmant beschrieben wird, war herzerwärmend - genauso wie alle Personen, oder sollte ich eher Lebewesen sagen, schließlich gibt es da ja noch die Katze, die zu eben jener Buchhandlung gehören.

Es ist ein Ort wie in einer Filmkulisse, nur bin ich mir sicher, dass es noch immer diese ganz besonderen Buchhandlungen mit dem einmaligen Charme unter uns gibt. Wir sollten sie einfach viel öfters aufsuchen! Diesen Appell nehme ich mir nach diesem Buch auf jeden Fall zu Herzen.

Ich mochte die Geschichte auf jeden Fall sehr, genauso wie die Kulisse, die von der Autorin geschaffen wurde. Der Schreibstil war absolut angenehm zu lesen, berührend und herzerwärmend zugleich.

Allerdings ziehe ich einen Punkt ab, da ich mit dem Buchhändler Alfie leider nicht ganz so warm geworden bin beim Lesen. Er klingt nach einem wundervollen, aufopferungsvollen Menschen, aber mir fehlte hier trotz allem mehr Tiefe. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er "zu perfekt" ist? Mir fehlen diese kleinen Makel oder Eigenheiten, die eine Persönlichkeit ausmachen.

Zusammenfassend kann ich aber das Buch einfach nur loben und würde es definitiv weiterempfehlen.