Ein Jahr voller Bücher, das mitten ins Herz trifft

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mariehal Avatar

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Dieses Buch ist für mich eine echte Überraschung gewesen. Eine jener Geschichten, die man zur Hand nimmt, um „nur kurz reinzulesen“, und plötzlich merkt man, dass man komplett hineingesogen wurde. Was mich von Beginn an überzeugt hat, sind die Figuren: Sie wirken greifbar, ehrlich, ungeschönt. Jeder Charakter hat Ecken und Kanten, was der Geschichte eine wunderbare Authentizität verleiht. Besonders Tilly ist unglaublich nahbar. Ihre Trauer um Joe wird sensibel und glaubwürdig erzählt. Man spürt ihre Zerbrechlichkeit genauso wie ihren Kampfgeist und genau das macht ihren Weg so berührend.

Der zentrale Gedanke des Buches, nämlich wie viel Kraft Geschichten besitzen können, ist wunderschön umgesetzt. Die monatlichen Bücherreisen werden nicht nur zu äußeren Abenteuern, sondern auch zu inneren. Jede Station – New York, Paris, die Toskana, Bali – steht symbolisch für einen Schritt aus der Dunkelheit zurück ins Leben. Das Buch schafft es, zugleich leichtfüßig und tiefgründig zu sein. Und es ist in jeder Zeile eine Liebeserklärung an Bücher: an ihre Vielfalt, an ihre Fähigkeit zu trösten, zu verändern, Hoffnung zu schenken. Genau das wird hier spürbar.

Auch die Beziehung zwischen Tilly und Alfie hat mich sehr berührt. Ohne dass die Geschichte jemals vorhersehbar oder überladen wirkt, entsteht nach und nach eine sanfte Wärme, die zeigt, wie sehr Begegnungen unser Leben öffnen können.

Für mich ist dieses Buch ein wunderbarer Wohlfühlroman mit Herz, Tiefe und einem klaren Verständnis dafür, was Literatur leisten kann. Eine emotionale Reise, die ich uneingeschränkt empfehlen kann und die mich selbst wieder daran erinnert hat, warum Bücher so magisch sind.