Immer das Falsche

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wal.li Avatar

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In einem Kloster fern ab von allem sucht er seine Ruhe, seinen Frieden. Er kümmert sich um die Bienen und er hat ein Händchen dafür. Deshalb darf er die Aufgabe wahrnehmen obwohl er kein Bruder ist. Zur gleichen Zeit in einem amerikanischen Gefängnis erhält der inhaftierte Drogenboss Adán die traurige Nachricht, dass seine kleine Tochter an ihrer schweren Krankheit verstorben ist. Nun ist er bereit auszupacken, wenn er an der Beerdigung teilnehmen darf. Diese Gelegenheit lassen sich die Ermittler natürlich nicht entgehen, doch Adán verfolgt noch andere Ziele. Auf Art Kellers Kopf setzt er eine Belohnung aus.

"Tage der Toten" habe ich vor einigen Jahren gelesen, wie einige weitere Bücher des Autors. Und so ist es natürlich von Interesse für mich, was Don Winslow noch über seinen Helden zu erzählen hat. Der Anfang seines neuen Thrillers mit den völlig verschiedenen Handlungsorten fasziniert jedenfalls. Einmal die Enge des Gefängnisses, in dem Adán einsitzt und nun mit dem Tod seiner kleinen Tochter umgehen muss. Er hat viel Zeit zum Nachdenken, er gibt Keller die Schuld am Tod der Tochter. In seiner Verzweiflung vielleicht verständlich, doch da sie an einem angeborenen Leiden verstarb, ist es wohl eine kleine Flucht eines Vaters, der unter dem Verlust leidet. Die Auswirkung - ein Kopfgeld auf Keller auszusetzen - ist wohl etwas heftig und lässt mit Spannung erwarten, was der Inhaftierte tun kann, um sein Ziel zu erreichen. Zum anderen die Weite der Landschaft, in der der Bienenmann, bei dem es sich um Keller handelt, seinen Frieden sucht und nichts mehr mit der Welt des Tötens zu tun haben will. Hier holt ihn die Vergangenheit ein, denn obwohl er sich von Nachrichten abschottet, kann er es doch nicht verhindern, dass seine ehemaligen Kollegen, ihm die Mitteilung überbringen, dass er tot möglicherweise mehr wert ist als lebendig. Aus diesem Spannungsverhältnis verspricht sich ein packender Thriller zu entwickeln.