Keller und das Kartell

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zitronenblüte Avatar

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Arthur Kellers Leben ist 2 Millionen wert. Er hat seine ganze Arbeit dem Kampf gegen die Drogen gewidmet. Dabei kam von ihm sicher nicht nur ein Kollege um. Auf Seiten des Drogenkartells von Barrera gab es auch Tote, von ihnen ermordet oder von der Polizei ausgeschaltet. Aber der Krieg ist nie vorbei, nicht 2004 und nicht 2012.
Zu Beginn des Buches stehen zwei Seiten Namen, dies sind die Opfer unter den Journalisten, das ist schon sehr bedrückend. Die Schreibweise ist kurz und bündig und vermittelt damit eine Dringlichkeit wie in einem Report. Die Beschreibung der Gefühle und Gedanken, sowohl von Keller wie auch von Barrera, der gerade seine Tochter verlor, machen die Geschichte sehr lebendig. Etwas verwirrt mich noch die Zeitangabe, 2004 hat sich Keller zurückgezogen und 2012 ist er in einem Einsatz. Was passierte in der Zwischenzeit? Die 2 Millionen kamen wohl nicht zur Auszahlung. Und Barrera blieb sicher nicht im Gefängnis, nachdem sein Cousin ihn dort empfing.
Ich war nicht sicher, ob man das Buch ohne den Vorgänger zu kennen lesen kann, aber ich denke doch. Dies scheint eine eigenständige Geshichte zu sein. Spannend und brutal offen. Der Titel verweist auch gleich auf den Inhalt, und das Cover ist einfach gehalten und lenkt nicht ab.