Mit einem Kopfgeld …

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linus63 Avatar

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... flammte sie wieder auf - die alte Fehde zwischen dem amerikanischen Ermittler Art Keller und dem mexikanischen Drogenboss Adán Barrera. Einst waren sie Freunde, nun sind sie erbitterte Feinde, und zwar nicht nur, weil sie auf verschiedenen Seiten des Gesetzes stehen, sondern auch aus privaten Gründen.

Das minimalistisch gestaltete Cover gefällt mir und drückt eigentlich alles aus, was Leseprobe und Kurzbeschreibung andeuten - eine düstere, blutige und spannende Handlung über das weiße Pulver. Die Leseprobe wartet mit einigen Klischees auf - Gut gegen Böse, die amerikanischen Saubermänner gegen ein mexikanisches Kartell, und ein vom Leben gezeichneter, als Einzelgänger bekannter Ermittler, der seinen Partner im Kampf gegen das Kartell verlor. Mit dem Tod von Barreras Tochter schafft Don Winslow einen sehr cleveren Einstieg in eine eigentlich bereits abgeschlossene Geschichte, die ich bisher jedoch noch nicht kenne. Trotzdem hat mich die Leseprobe - auch wegen des äußerst gut und flüssig zu lesenden Schreibstils - völlig in ihren Bann gezogen und in das Geschehen abtauchen lassen. Die Geschichte hat mehrere Handlungsstränge, zwischen denen in angenehmen Abständen gewechselt wird, wodurch sie ein flottes Tempo erhält. Der Satz, dass das mexikanische Drogenproblem eigentlich das amerikanische Drogenproblem ist, weckt in mir die Erwartung, auch eine etwas kritische Sicht auf den amerikanischen Part im ewigen Kampf gegen die Kartelle zu erhalten.

Ich bin gespannt, ob Don Winslow die Anfangsspannung dieser Leseprobe über beachtliche 832 Seiten Thriller halten, und ggf. noch steigern kann. Ich freue mich auf dieses Buch!