Japanische Kaffeezeremonie

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geli73 Avatar

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Das kleine Buch mit gerade mal 240 Seiten hat ein sehr schönes Cover und ein Lesebändchen. Trotzdem finde ich den Preis mit 22 € wirklich teuer und freue mich, dass ich es bei Vorablesen gewonnen habe, denn die Leseprobe hat mir gut gefallen.


Die Mittelschülerin (nicht Studentin, wie im Klappentext angegeben) Himari kehrt nach einer längeren Zeit im Ausland zurück nach Japan. Sie sollte eine Karriere als Klavierspielerin machen, doch durch einen Unfall wurde ihre linke Hand so sehr verletzt, dass sie nicht mehr spielen kann. Auf dem Weg zum ersten Schultag in die neue Schule hat Himari Sorge, dass sie keine Freunde finden wird, doch eine ältere Frau, Frau Suguira, die den vorbeigehenden Schulkindern allerlei Sprüche zuruft, macht ihr Mut und so wird der erste Schultag sehr viel besser als gedacht. Doch am nächsten Tag ist Frau Suguira verschwunden, das Haus gibt es nicht mehr und nur eine alte Nachbarin kann sich erinnern, dass die Gesuchte vor etlichen Jahren mal dort gewohnt hat.

Auf der Suche nach Antworten geht Himari zu dem Café, dass die alte Frau mit ihr besuchen wollte und trifft dort Frau Hayari, die es ermöglichen kann, in der Zeit zurückzureisen für die Dauer, die es braucht, mit der French Press einen Kaffee aufzubrühen, und die Vergangenheit zu ändern.


Die Idee hat mir sehr gut gefallen, und Himari ist eine Jugendliche, deren Ängste und Sorgen man nachvollziehen kann. Ohne Freunde zu sein oder wegen ihrer verbundenen Hand gemobbt zu werden sind Nöte, die anschaulich geschildert wurden und so freute ich mich, dass Frau Suguira sie ermutigen kann. Auch die Szenen im Café gefallen mir sehr, doch dann passiert etwas schlimmes, was Himari ändern möchte, weil sie sich daran schuldig fühlt. Allerdings hat jede Änderung der Vergangenheit auch ungeahnte Folgen, die man nicht erahnen konnte.


Das Ende hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen, es durchbrach diesen Wohlfühl-Charakter,


Was mir aber gefallen hat, dass die Übersetzerin Anemone Bauer teilweise Anmerkungen eingefügt hat, wenn es wichtig war, dass der deutsche Leser ergänzendes Wissen braucht, weil es sich nicht erschließt. Das ist nur 3-4 Mal der Fall, fand ich passend. Der Erzählstil ist einfach zu lesen, für mich hätte die Geschichte noch ausführlicher sein können. Alles in allem ist es aber eine süße Geschichte, jedoch ohne, dass sie länger nachhallen wird.


Daher 3 von 5 Punkten von mir.