Schockverliebt

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Das für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren empfohlene 72-seitige Buch "Das Klugscheißerchen" von Marc-Uwe Kling (Illustrationen von Astrid Henn) erschien unter der ISBN 978-3-551-52282-5 am 20.10.2023 im Carlsen Verlag.
Wenn ich "6 Jahre" auch für etwas früh halte - ich selbst habe mich schockverliebt, obwohl ich beschämt gestehen muss, dass die Lektüre an meine niederen Instinkte wie z. B. Schadenfreude und einen gewissen eigenen Hang zur Rechthaberei appellierte.
Aber der Reihe nach.
Auf der Rückseite ist der Titelheld zu sehen, der in einer Sprechblase verkündet: "Kleiner Tipp: Man liest ein Buch von vorne. Das hier ist hinten." (Ich lese oft zuerst hinten - nicht unbedingt der Geschichte wegen, da fiel ich zu oft herein, als ich eine Leseprobe erwischte - und stöbere in Nachworten, Danksagungen etc.)
Die in den vorderen und hinteren Einbandinnenseiten abgedruckten Klugscheißerchenweisheiten entlockten mir das 2. breite Lächeln nebst einem weiteren Gefühl des Ertapptseins.
Im Buch geht es um die 8 bzw. 11-jährigen Kinder der Familie Theufel, Tina und Theo. Ihnen begegnet eine mich innerlich und äußerlich entfernt an Bernhard Hoecker und Torsten Sträter (der mir den Gebrauch der Replik "Ich danke IHNEN!" nachhaltig vermieste) ein kleines, rot behostes türkisfarbenes Wesen, das Klugscheißerchen eben.
Es entlarvt erbarmunglos sowohl offenbare Unrichtigkeiten (Ein Delfin ist kein Fisch) als auch - sträterähnlich - sprachliche Ungereimtheiten (Wir essen die Teller normalerweise nicht AUF, sondern allenfalls LEER), spricht die Dativ-Genitiv-Problematik an und den anscheinend unkaputtbaren "als" & "wie"-Missbrauch.
Das Känguru lässt grüßen.
Leseempfehlung!