Ein Geheimnis im mittelalterlichen Koblenz

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pummelfee77 Avatar

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Ich habe mich sehr auf das Lesen dieses Trilogie-Auftakts gefreut, da ich historische Romane liebe. Ich liebe es mich in der beschriebenen Welt zu bewegen und alles mitzuerleben als sei ich wirklich dabei. Das wurde mir im „Kreuz des Pilgers“ leider nicht möglich gemacht. Ich kenne die Stadt Koblenz seit meiner frühestens Kindheit und konnte – trotz den Jahrhunderten dazwischen – mir die Örtlichkeiten und Wege gut vorstellen, doch leider haben mich die Handelnden nicht überzeugen können, mit ihnen zu gehen.

Der Anfang ist rasant und tragisch, doch da ich zu diesem Zeitpunkt keinen der Personen kennenlernen durfte, hat mich deren Schicksal leider auch nicht berührt. Im weiteren Verlauf wurde ich mit neuen Namen regelrecht bombardiert, ohne dass diese handelnd vorkamen. Das war mir zu viel und ständig während des Lesens zum Personenverzeichnis blättern zu müssen, kann ich gar nicht leiden. Gerne hätte ich all diese Leute im Verlauf der Geschichte kennengelernt, denn wenn ich sie mit etwas verknüpfen kann, bleiben sie mir geläufig. Aber das war für mich persönlich eines der Hauptprobleme des Romans: ich konnte keiner Person wirklich nahe kommen. Es fehlt ihnen an Tiefe und spezifischen Besonderheiten. Sehr schade, denn die Grundidee ist ja gut. Zudem gibt es von Anfang an ein Geheimnis, dass für mich als Leser viel zu lange geheim geblieben ist. Hätte ich vorher davon erfahren, statt mich in mehreren Spekulationen und Vermutungen ergehen zu müssen, hätte ich sicher mehr Bezug zu den Protagonisten erhalten. Auch hat das Buch viele Längen, die ermüdend waren. Es passierte einfach nicht wirklich etwas. Es wurden zwar wichtige Dinge vollzogen, die man aber auch viel kürzer und prägnanter hätte abhandeln können, um die Seiten mit anderen Dingen zu füllen. Zum Beispiel für mehr Inneneinsicht in die Gedanken und Gefühle der Handelnden.

Fazit: Gut recherchiert, tolle Idee, mechanisch erzählt, aber so wie das Geheimnis zu lange geheim bleibt, bleiben leider auch die Personen zu lange oberflächlich.