eine Reise ins Mittelalter

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nick_coll Avatar

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"Das Kreuz des Pilgers" ist mein siebtes Buch von Petra Schier. Der Autorin gelingt es mit reichlich Fachwissen und ihrem bildhaften Schreibstil das Hochmittelalter wieder lebendig werden zu lassen und dabei eine mitreißende Geschichte zu erzählen. Daher war die Erwartung auf diesen Auftakt der Reihe schon ziemlich hoch.

Obwohl ich am Anfang meine Schwierigkeiten mit dem Roman hatte (zu viele Protagonisten treten auf einmal auf, wo ich mir ihre Namen nicht richtig merken konnte; viel wird über dies und das erzählt und sehr langsam zusammengeführt), nach und nach setzten sich die Puzzleteile zusammen und ergaben ein schlüssiges Gesamtbild.

Die Autorin entwickelt eine komplexe Handlung, die einzelnen Erzählstränge werden dabei gekonnt ineinander verwoben. Dabei besticht der Roman mit einer Vielzahl von sehr gut recherchierten Details, die wunderbar in das Geschehen eingebunden sind. Mystische Teile fehlen dabei auch nicht: es handelt sich um ein Kreuz, das scheinbar magische Kräfte hat, so glauben zumindest die Hauptprotagonisten und werden ab und zu von bösen Überraschungen verschont. Ob es stimmt oder alles nur ein Humbug ist, wird sich erst in den Folgeromanen zeigen.

Die Charaktere und ihre Geheimnisse (o ja, es gibt da eine Menge!) lernt der Leser sehr langsam kennen. Es gibt keine Helden oder echte Bösewichte, es ist richtig spannend zu lesen, wie sie sich im Laufe der Geschichte entfalten. Erst in den letzten Kapiteln wirken sie authentisch gestaltet und werden dem Leser endlich vertraut. Verschiedene Handlungsstränge bilden ein unterhaltsames Gesamtbild und sorgen dafür, dass man am Ende des Romans auf die weitere Entwicklung der Geschichte neugierig wartet.

Ich hätte gerne noch längere Zeit in dem Buch verbracht, aber ich kann mich ja zum Glück noch auf zwei Fortsetzungsromane und auf die Lösung des Cliffhangers freuen ;)