einleitendes Buch für die weiteren Teile der Trilogie

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borabora Avatar

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Im Jahr 1379 macht sich eine gemischte Gruppe von Reisenden auf den Rückweg nach Koblenz. Zum einen sind das die beiden Pilger Palmiro und Conlin, zum anderen die Grafentochter Reinhild mit ihrem Mann Gottfried. Kurz vor dem Ziel werden sie von Wegelagerern überfallen und erleiden herbe Verluste. Auch Gottfried kommt bei dem Versuch ein junges Mädchen zu retten ums Leben. Im weiteren verlauf des Buches entwickeln sich drei eigenständige Erzählstränge um Reinhild, Palmiro und Conlin.

Es handelt sich bei bei das Kreuz des Pilgers um den ersten Teil einer Trilogie, sodass es in diesem Band logischerweise erstmal darum geht die Personen kennen zu lernen. Obwohl durchaus einige kleinere Entwicklungen passieren, ist das mein größter Kritikpunkt an dem Buch: es werden die Grundlagen für die beiden weiteren Bücher geschaffen, aber sonst geschieht recht wenig. Der Klappentext ist auch recht irreführend, denn darin wird nur auf Reinhilds Schicksal eingegangen, dabei ist das kaum mehr als ein Drittel der ganzen Story. Es handelt sich hauptsächlich und wie der Titel schon sagt um die Reliquie, die Palmiro aus dem Heiligen Land mitbringt, und weniger um Reinhilds Schicksal. Die ganz andere Richtung, in die sich das Buch entwickelt, könnte dem einen oder anderen Leser doch sauer aufstoßen.

Reinhild, Palmiro und Conlin sind allesamt sympathische Protagonisten, zu denen man erste zarte Bände knüpfen kann. Der Schreibstil ist flott und das Buch sehr angenehm zu lesen. Die Beschreibungen des mittelalterlichen Lebens fühlen sich authentisch an, ohne überladen zu wirken. Viele historische Romane berichten seitenlang über die politischen Themen der damaligen Zeit und machen das Lesen oft schwerfällig - hierauf verzichtet die Autorin glücklicherweise, sondern beschränkt sich auf den Alltag der Hauptpersonen.

Das Cover erinnert an einem Wandteppich und ist sehr passend gewählt. Auch die eigentliche Hauptperson, das Kreuz, ist hier abgebildet.

Insgesamt ist das Kreuz des Pilgers ein angenehm zu lesender historischer Roman, der allerdings nicht als selbstständige Buch gesehen werden soll, sondern ganz eindeutig als erster Teil einer Trilogie. Wem das nicht stört, ist mit der Story um das Pilgerkreuz gut aufgehoben.