ein schönes stück zeitgeschichte

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blätterwald Avatar

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Es ist nicht einfach, einen fiktiven Roman zu schreiben, der mit realen Personen und Ereignissen gespickt ist. In diesem Roman geht es um die Büste der Nofretete und der Roman hält sich an die geschichtlichen Ereignisse, beleuchtet aber mehr die Personen, die damit verbunden sind, hauptsächlich geht es um James Simon, einem jüdischen Textilfabrikanten, der sich sehr für die Grabungen in Ägypten einsetzt. Sein Freund Borchardt entdeckt die Büste der Nofretete und der Roman beleuchtet viele Hintergründe.
Anfangs springt die Handlung noch in den Zeiten, das gibt sich. Dann wird es stringent in der Handlung. Die Sprache folgt in Teilen der Zeit, meistens merkt man das bei den direkten Reden, zum Beispiel wenn James von seinem Sohn als Herr Vater angesprochen wird. Ansonsten ist eine gut lesbare Sprache. Die Personen an sich haben keine große Chance auf eine Entwicklung. Interessant, jedenfalls für einen Laien auf diesem Gebiet, sind die Ausführungen über die Ausgrabungen in Ägypten und alle Zusammenhänge herum. Die zeitgeschichtlichen Hintergründe werden ausreichend beleuchtet und sehr oft in der direkten Rede aufgegriffen. Der Erzählrahmen ist hauptsächlich die Zeit von 1912 bis 1925. Alles davor und danach wird recht kurz abgehandelt.
Es ist eine unterhaltsame Geschichte, nur vermag sie mich nicht so recht zu fesseln. Es liegt nicht daran, dass das eigentlich Erzählte schon bekannt ist. Der Erzählstil nimmt mich nicht komplett mit, wobei ich aber auch sagen muss, dass ich mich, angeregt durch diese Lektüre, mehr mit dem Thema befasst hatte.
Es ist gute Unterhaltung, nur mir persönlich ist es beim Lesen vieles zu statisch gewesen.