Eine Königin für Berlin

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alicii Avatar

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In diesem Roman gewährt uns die Autorin einen Einblick in die Irrungen und Wirrungen der Berliner Kunst- und Archäologieszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Einer Zeit, in der ebenjene Kunstwerke gefunden wurden, die wir heute in den Museen bewundern können.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der jüdische Textilunternehmer und Mäzen James Simon und seine Familie. Er finanzierte die Ausgrabungen Ludwig Borchardts in Tell el-Amarna, die zum Fund der Nofretete führten. Am Beispiel der Simons zeichnet die Autorin die geschichtlich bedeutenden Ereignisse, aber auch die gesellschaftlichen Strömungen und Tendenzen dieser Zeit nach. So wird an Simons Beispiel auch deutlich, wie tief verwurzelt der Antisemitismus schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Gesellschaft war.
Auch die archäologischen Ausgrabungen waren nicht frei von politischen und gesellschaftlichen Verwicklungen. Dort liegen auch die Gründe dafür, dass die Nofretete erst nach Jahren im Museumslager erstmalig öffentlich ausgestellt wurde.

Durch den Fokus auf die Kunst- und Archäologieszene entsteht ein neuer Blickwinkel auf eine bereits vielfältig nacherzählte Periode deutscher Geschichte.
Ein gut recherchierter Roman voller Details, das interessante Thema trägt auch über kleine Schwächen im Erzählfluss. Auf nach Berlin zur Nofretete!