Interessante Geschichte

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Vor 112 Jahren würde die schöne Büste der Königin Nofrete bei einer Ausgrabung in Ägypten gefunden und kam ein Jahr später nach Berlin.
In ihrem Buch "Das Lächeln der Königin" beschreibt Stefanie Gerhold wie diese Büste gefunden wurde und wie sie nach Berlin kam.

Maßgeblich beteiligt an diesem Fund waren der Fabrikant und Kunstmäzen James Simon und der Archäologe Ludwig Borchardt.
Simon war ein sehr umtriebiger Mann in der Berliner Kunst- und Museumsszene, der viele seiner Erwerbungen Museen zur Verfügung stellte bzw. gleich dafür kaufte. Weil er auch sehr an Archäologie interessiert war, finanzierte er die Ausgrabungen in Tell-al-Amarana wo Borchardt dann neben anderen bedeutenden Artefakten auch die Nofrete fand. Noch heute wird betont, dass diese Büste legal nach Deutschland gekommen ist. Erstmals wurde sie im Jahr 1924 öffentlich ausgestellt.

Das Buch ist auf der einen Seite eine interessante Darstellung der Querelen um die Teilung der Funde zwischen den Deutschen, Franzosen und Engländern. Den schweren Zeiten während und nach dem 1. Weltkrieg, dem Stillstand der Ausgrabungen und dem Niedergang von James Simon und seinem Unternehmen und dem Verlust all seiner Kunst und Gemälde.
Auf der anderen Seite bleiben die Figuren doch seltsam blass und formlos. Manche Passagen (gerade über Simon) haben mich sehr stark an Wikipedia oder Lexikon-Einträge erinnert.
Schade, etwas mehr Farbe und Phantasie bei den Figuren hätte dem Buch gut getan, denn das Thema und gerade auch die Personen Simon und Borchardt sind wirklich äußerst interessant.