Verliebt in die Königin

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fibelleser Avatar

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Stefanie Gerhold hat einen sehr einfühlsamen Roman geschrieben. Das Cover vermittelt gut den Eindruck vom Handlungsort - Berlin, von der Zeit - Kaiserzeit und vom Handlungsgegenstand - Nofretete. Klappentext und Leseprobe hatten mich neugierig auf den Roman gemacht. Ich würde nicht enttäuscht. Ein wundervolles Buch, farbenprächtig aber auch einfach erzählt. James Simon eine Figur, der man sofort zugetan ist. Man muss kein Ägyptologe sein, um das Buch zu verstehen. Hinreisend beschreibt die Autorin die Wartezeit auf die Königin. James war - obwohl er nur brieflich von ihr erfuhr - sofort unsterblich in sie verliebt. Bis er sie endlich in den eigenen Händen halten kann vergeht sehr viel Zeit. St. Gerhold nutzt diese Zeit, um den Leser mit James seiner unkonventionellen Art, immer für Kunst interessiert und diese zu fördern, näher zu bringen. Schade, dass der Antisemitismus, den James Simon und alle anderen Juden in den Zwanzigerjahren erleben mussten, gerade wieder sehr aktuell ist. Hoffentlich erreicht der Roman eine breite Leserschaft, die dadurch über die Bedeutung der Juden für die Kunstschätze Deutschlands aufgeklärt werden können.