Wie Nofretete nach Berlin kam

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violetta1961 Avatar

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Das Buch „Das Lächeln der Königin“ entführt den / die Leser*in das Berlin der 1920er Jahre. Es ist die Hoch-Zeit der Archäologie und Ägyptologie und als 1913 die Büste der Nofretete entdeckt wird, ist das ein Triumph und eine Freude für den Geldgeber, den schwerreichen Unternehmer James Simon. Vor dem Hintergrund komplizierter politischer Verhältnisse gelangt die Büste nach Berlin und wird 1924 erstmals im Neuen Museum ausgestellt, wo sie (immer noch) die Besucher*innen bezaubert.

Stefanie Gerhold erzählt auf unterhaltsame Art von der Entdeckung der berühmten Büste, aber auch vom Berlin der 1920er Jahre, vom Kolonialismus, vom jüdischen Bürgertum und last not least von James Simon, einem der bedeutendsten Kunstmäzene seiner Zeit. Sie versteht es meisterhaft, den / die Leser*in mit in ihre Geschichte hineinzunehmen und ein Bild jener Zeit zu zeichnen. Ihr Stil ist sehr angenehm zu lesen, man merkt dem Buch die gründliche Recherche an, die Figuren wirken authentisch und überzeugend. Die Mischung aus historischen Fakten und fiktiven Elementen ist sehr gut ausbalanciert, was das Buch zu einer spannenden und bereichernden Lektüre macht. Ich habe eine Menge dabei gelernt, mich gleichzeitig aber auch sehr gut unterhalten gefühlt.

Fazit: Eine ganz klare Leseempfehlung für Geschichts- und Kunstinteressierte, für Berlin-Fans und Ägyptologie-Begeisterte.