Eine bewegende Zeitreise

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meinekleinebüchersucht68 Avatar

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Mit „Das Land, von dem wir träumen“ hat die Autorin Anna Thaler ihr neustes Werk vorgelegt, das im April 2022 im Knaur Verlag erschienen ist. Zeitgleich ist dieser Roman auch der Auftakt ihrer neuen Familiensaga, die in Südtirol spielt. Zum einen bin ich ein großer Fan von historischen Geschichten und zum anderen konnte mich der Klapptext sofort meine Neugierde wecken und so wusste ich recht schnell, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will.
Ab der ersten Seite zog mich der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin in seinen Bann und so konnte ich in Franziskas Geschichte ein und abtauchen. Aber nicht nur der Schreibstil gefiel mir, sondern auch die Charaktere, denn diese wurden sehr zeitgemäß dargestellt. Anna Thaler hat auch darauf geachtet, dass ihre Figuren authentisch und lebensnah dargestellt wurden. Perfekt spiegelten sie das Leben auf dem Hof Ende 1920 wider. Die Handlung ist eine Mischung aus Familiengeschichte und Südtiroler Geschichte. Franziska Bruggmoser kehrt als studierte Lehrerin nach Südtirol zurück. Dort möchte sie gerne ihren Beruf ausüben, aber weil sie die italienische Sprache nicht beherrscht, darf sie nicht unterrichten. Mit diesem Verbot will sie sich nicht abfinden und gründet eine Katakombenschule. Wenn sie erwischt wird, drohen ihr harte Strafen. Aber nicht nur sie muss kämpfen auch ihr Vater hat es nicht leicht. Auf Grund der politischen Situation in Südtirol nimmt der Vater Ludwig Bruggmoser einen italienischen Namen an und heißt nun Ponte. Dieses Verhalten missfällt nicht nur Franziska, sondern auch Ludwigs Freunden und Dorfbewohnern, die sich nach und nach von der Familie abwenden. Was auch dem Hof schadet und um diesen zu retten, muss eine schnelle Lösung her. Wie wird es mit Franziska und dem elterlichen Hof weitergehen? Eine spannende und sehr bewegende Zeitreise beginnt. Während des Lesens merkte ich, dass dieses Projekt eine Herzensangelegenheit von Anna Thaler ist. Sie hat nicht nur die Geschichte um Familie Bruggmoser erschaffen, sondern sie auch noch in ein geschichtliches Zeitfenster eingebettet. Akribisch und detailliert muss die Autorin zahlreiche Fakten und Informationen zusammengetragen haben, um sie dann in die Handlung einfließen zu lassen. Leider muss gestehen, dass ich bis dato keinerlei Vorkenntnisse über die Südtiroler Geschichte hatte und so machte mir die Reise doppelt Spaß. Dank Anna Thaler durfte ich nicht nur Familie Bruggmoser kennenlernen, sondern erhielt zeitgleich einen politischen Einblick, der informativ und lehrreich war.
Die gut 340 Seiten vergingen wie im Flug und jetzt freue ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Familie Bruggmoser. Zugern möchte ich wissen, wie es mit Franziska und Co, weitergehen wird. Dieser Roman war ein bewegende Zeitreise, die mir sehr gut gefallen hat.
4 von 5 Sternen