eine so schöne Geschichte zum selbst träumen

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Zugegeben, bei historischen Romanen bin ich leicht zu haben. Dennoch hat mich das Buch tief beeindruckt und gefesselt. Als Österreicherin, die noch dazu in Kärnten wohnt, ist Südtirol mit seiner Geschichte sehr nahe. Natürlich kennt man den einen oder anderen Ort, war vielleicht schon in Meran oder Bozen. Umso schöner, dieses Buch dann zu lesen. Ich habe nicht erwartet, dass es so politisch wird. Das Buch selbst wirkt ja vom Cover her sehr ländlich und "unschuldig", fast schon nach einem reinen Liebesroman. Dabei ist das Buch so viel mehr.

Das Land von dem wir träumten erzählt von einer Südtirolerin, die als Bauerntochter unbedingt Lehrerin werden wollte. Obwohl es für die Familie mit vielen Kindern nicht leicht war, die Studiengebühren und die kleine Wohnung in Innsbruck zu bezahlen, ermöglichen ihre Eltern dennoch das Studium. Dann kam der erste Weltkrieg. Und mit dem Ende des 1. Weltkriegs die neue Grenzziehung. Eine Lehrerin, die in Österreich studiert hat, ist da nicht gerne als Lehrerin gesehen. Und so gibt es keine Anstellung. Auch den Namen muss man ändern - Ponte soll die Familie nun heißen. Die Italienisierung und ihr Umgang mit der neuen politischen Situation spaltet die Familie genauso wie ihr Umgang mit der Vergangenheit - schließlich fielen Söhne im Krieg, und diejenigen, die zurückgekehrt sind, hat der Krieg gezeichnet.

Die Geschichte hat mich wirklich in den Bann gezogen. Ich hab die Geschichte richtig aufgesogen und bin in ihr versunken. Mich haben die Charaktere ebenso in den Bann gezogen wie zur Verzweiflung gebracht in ihrer Art, Dinge anzugehen - oder eben nicht. Eine absolute Empfehlung!