Eine starke junge Frau kämpft für ihre Zukunft und ihre Heimat

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prinzessin81 Avatar

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Dieses Wochenende habe ich ein wundervolles Buch gelesen von Anna Thaler. Schon der Titel des Buchs gibt unserer Fantasie viel Spielraum „Das Land, von dem wir träumen“. Dazu dann ein verträumtes Titelbild von einer Frau die auf ein kleines Bergdorf mit hohen Berggipfeln im Hintergrund blickt. Für mich ist diese Frau auf dem Cover, Franziska. Die Tochter vom Südtiroler Bauern Ludwig Bruggmoser oder wie er sich jetzt nach dem Krieg nennen muss, Luigi Ponte. Das Bergdorf liegt in Südtiroler und nach dem 1. Weltkrieg werden alle Bewohner von der Regierung dazu getrieben sich italienisch zu fühlen. Es ist verboten deutsch zu sprechen, Deutsche Namen zu tragen oder gar deutsche Lieder zu singen. Für Franziska ein herber Schlag. Dachte Sie eben noch, Sie hätte als Klassenbeste ihr Studium zu Lehrerin bestanden, darf Sie jetzt zurück in der Heimat, nicht unterrichten. Doch auch die restliche Familie hat mit den Wunden, die der Krieg hinterlassen hat, noch stark zu kämpfen. 2 von 4 Söhnen sind nicht aus dem Krieg zurückgekommen. Und Leopold, der älteste Bruder und Hoferbe, betäubt sein Leid zu gerne mit Alkohol. Doch Franziska ist nicht ganz auf sich alleine gestellt. Ihre beste Freundin Leah und der Knecht Wilhelm sowie die auf dem Hof lebenden Zwillinge Johanna und Josepha sind immer für Sie da und stehen Ihr zur Seite.
Über den Inhalt selbst möchte ich nicht zu viel verraten, es soll ja auch für die nächsten Leser noch spannend bleiben. Nur so viel vorweg. Es ist eine wundervolle Geschichte. Die auch ein wenig traurig und nachdenklich macht, was ein Krieg verändern kann. Franziska hat Ihre Heimat nicht verloren und doch darf nichts mehr so sein wie vorher. Sie muss sich an eine neue Sprache gewöhnen und sollte alles vergessen, was mal ein Teil der Heimat war. Ihre Kultur, ihre Volksdichter und Volkslieder. Schön ist es zu sehen, wie unterschiedlich sich die Menschen in dieser Situation verhalten. Anna Thaler hat in ihrem Buch alle Seiten mit einbezogen. Menschen, wie Ludwig Bruggmoser, der sich damit abgefunden hat und sich seinem Schicksal ergibt und Menschen die dagegen ankämpfen wie Franziska und ihre Freunde.
Schon von den ersten Seiten an hat mich das Buch gefesselt und es war schwer, mal eine Pause zu machen. Man hat sich beim Lesen wie ein Teil der Geschichte gefühlt und konnte die Gefühle der einzelnen Personen richtig gut fühlen. Der Schreibstil von Anna Thaler ist sehr gut zu lesen. Flüssig und doch mit vielen winzigen Details, die das Buch lebendig und begreifbar machen. Der Roman „Das Land, von dem wir Träumen“ ist der 1. Teil von einer 2-teiligen Familiensaga über den Hof der Familie Bruggmoser oder jetzt Ponte und ich freue mich, dass die Geschichte nach dem Ende des Buchs noch nicht vorbei ist, und ich bald den 2. Teil lesen kann. Das Ende hat mir jedenfalls sehr gut gefallen und mir richtig Lust auf die Fortsetzung gemacht.