Einstieg in die Südtirol-Saga

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cara_lea Avatar

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Das wunderschön gestaltete Cover hat mich neugierig gemacht und sofort angesprochen. "Das Land, von dem wir träumen", ist der Auftakt zu Anna Thalers Südtirol-Saga.
Es geht um die Familie Bruggmoser, die in einem kleinen Dorf in Südtirol lebt. Die Zeit kurz nach dem 1. Weltkrieg ist keine einfache und die Familie muss mit vielen Schwierigkeiten zurechtkommen. Die Familienmitglieder sind interessant beschrieben und ich habe mir sofort das Leben der Familie auf dem Bauernhof vorstellen können. Die Tochter der Familie, Franziska ist Lehrerin, darf jedoch ihren Beruf nicht mehr ausüben. Direkt am Anfang der Geschichte setzt sie sich dagegen zur Wehr und gründet eine Schule für die Kinder des Ortes, in der sie heimlich Deutsch unterrichtet.

Mit Franziska als Protagonistin konnte ich nicht richtig warm werden. Sie war mir als Charakter nicht besonders sympathisch, und ich konnte ihre Handlungen und Gedankengänge oftmals nicht nachvollziehen.
Die geschichtlichen Ereignisse von Südtirol haben mich sehr interessiert. Für meinen Geschmack wurde auf die Katakombenschule und den heimlichen Deutschunterricht zu wenig eingegangen. Ich hätte mir noch deutlich mehr Informationen gewünscht. Oft hatte ich das Gefühl, dass alles etwas oberflächlich bleibt, doch vielleicht war das auch so beabsichtigt.

Die bildhaften Beschreibungen haben mir außerordentlich gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und konnte mir die Gegebenheiten bildlich vorstellen.

Insgesamt war es eine nette Familiengeschichte mit einem interessanten Thema und Südtirol als besonderer Handlungsort. Der Schreibstil von Anna Thaler hat mir gut gefallen. Sehr flüssig und leicht lesbar hatte ich keine Probleme in die Geschichte hineinzufinden, und das Buch hat sich schnell lesen lassen. Trotz einiger Schwächen werde ich auch den zweiten Band lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht.