Kein roter Faden

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buchwurm steffi Avatar

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"Das Land, von dem wir träumen" hat mich sehr neugierig gemacht, da es mit Setting mal eine andere Art der Vergangenheit beleuchtet. Ich habe bisher nicht wirklich viel über die Geschichte von Südtirol gelesen oder gehört, so dass ich sehr gespannt auf das Buch war.

Zu Beginn fand ich das Buch noch ganz interessant als Franziska ihr Besuchsverbot als Lehrerin erhält, da sie kein Italienisch spricht. Daraufhin beschließt sie eine Schule im Untergrund zu gründen und die Kinder dort auf Deutsch zu unterrichten. Ab diesem Punkt ging es dann jedoch leider ziemlich bergab.

Die Schule ist kaum noch Thema, weder begleitet man Franziska beim Aufbau der Schule noch beim Unterricht selbst. Stattdessen tanzt sie auf diversen Hochzeiten: hilft auf dem elterlichen Hof, gründet spontan eine Apfelplantage und wird dann zufällig auch für den Widerstand gegen die italienische Diktatur aktiv. Jedoch wird kaum eins der Themen wirklich intensiviert, alles wird nur angerissen und dabei völlig sprunghaft erzählt. Auch über die Geschichte von Südtirol erfährt man abseits der Informationen aus dem Klappentext nicht wirklich etwas.

Zu der Protagonistin fehlte mir ebenfalls die Verbindung und ich bin mit Franziska nicht wirklich warm geworden. Auch die Liebesgeschichte zum Knecht Wilhelm kam mir sehr erzwungen vor.

Die Geschichte hatte wirklich Potenzial, aber leider fehlte einfach ein roter Faden, der die Handlung zusammenhält und mich damit hätte unterhalten können.