Rundum gelungen!

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seifdiemajoein Avatar

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Der erste Band der Südtirol-Saga "Das Land von dem wir Träumen" von Anna Thaler ist einfach wunderbar.
Es geht um Franziska, die in Innsbruck den Lehrberuf erlernt hat. Doch in ihrer Heimat Südtirol, das seit Ende des 1. Weltkriegs von den Italienern regiert wird, erhält sie keine Lehrerlaubnis. Doch sie stellt sich gegen die Regierung und eröffnet eine sogenannte Katakombenschule, in der sie heimlich Kindern Deutsch und Heimatkunde näher bringt.
Schwierige Familienverhältnisse verschlechtern zusätzlich die Lage an Frannies Familienhof und sie versucht mit allen Mitteln, den Hof zu retten und ihren Vater davon zu überzeugen, dass er ihr den Hof vererben bzw. überschreiben soll, statt ihres alkoholkranken Bruders. Ein Kampf um Gerechtigkeit auf ganzer Ebene.
Dieses Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Nicht nur, dass mir die Geschichte selbst, sehr zugesagt hat. Man erfährt auch unglaublich viel über das Italien - und natürlich vor allem Südtirol - zwischen den beiden Weltkriegen. Leider muss ich zugeben, dass ich von der Geschichte kaum eine Ahnung hatte. Wie Menschen dazu gezwungen werden, sich einem Land anzupassen, ohne Rücksicht hat mich ehrlich gesagt schockiert. Den Menschen wurde die Sprache und ihre alten Traditionen beraubt, und verhaftet, wenn sie sich dagegen streubten.
Dieses Buch hat es geschafft, die Geschichte Südtirols mit einem wundervollen Roman zu verknüpfen, dem es an nichts fehlt.