Schöner Auftakt einer historischen Familiensaga aus Südtirol

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Historische Romane lese ich immer gerne. Nachdem es in letzter Zeit sehr viele Romane gab, die in der Zeit ab dem ersten Weltkrieg spielen, war ich eigentlich erst etwas skeptisch, aber das Buch "Das Land von dem wir träumen" hat mir sehr gut gefallen. Dadurch, dass das Buch in Südtirol spielt, haben mich die ersten Seiten doch gleich wieder sehr neugierig gemacht. Im Geschichtsunterricht hat man über die Situation in Italien und Südtirol nicht so viel erfahren. So ist es sehr schön auf diese unterhaltsame Weise etwas mehr über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg in dieser Region zu erfahren.

Mit nicht ganz 350 Seiten war ich mir Anfangs nicht ganz sicher, ob die Geschichte von Franziska Bruggmoser, bzw. Ponte und ihrer Familie und Freunde ausführlich genug erzählt werden kann. Aber der Auftakt dieser historischen Familiensaga ist wirklich gelungen. Nachdem zwei ihrer Brüder im 1. Weltkrieg gefallen sind, hat Franziska es nicht leicht auf dem heimischen Hof. Ihre Mutter kann den Verlust der Söhne nicht verschmerzen, die verbliebenen zwei Söhne sind verändert aus dem Krieg zurückgekommen. Der Älteste flüchtet in den Alkohol, der zweite tut sich schwer damit, dass er seine ganze Zukunftsträume aufgeben soll. Die Reaktion ihres Vaters auf die neue politische Situation isoliert die Familie im Dorf und auch aus Franziskas Zukunftsplänen scheint nichts zu werden. Eigentlich hat sie gerade ihre Ausbildung zur Lehrerin fertig gemacht, aber unter der neuen italienischen Regierung, darf sie als Deutschsprachige nicht unterrichten. Aber die junge Frau ist eine Kämpferin und gibt nicht so leicht auf...

Das Buch hat mir gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.