Scuola Romana

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Mein erster Blick galt natürlich diesem wunderschönen Cover, dass die Landschaft Südtirols widerspiegelt. Es macht so ein bisschen Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung und vermittelt eine eindrucksvolle und unterhaltsame Geschichte.

Sehr gut gefällt mir das Personenregister zu Beginn. Die einzelnen Familien/-mitglieder werden vorgestellt, so dass ich direkt einen Eindruck von der Komplexität erhalten habe.

Die Geschichte beginnt im Frühjahr 1925, als Franziska erfährt, dass sie nicht als Lehrerin arbeiten darf. Damals wurde Südtirol zwischen Deutschland und Italien weitergereicht, sehr zum Missfallen der Südtiroler. Sie mussten nicht nur ihre Sprache ändern, sondern auch ihre Namen. Wer in der Schule kein italienisches sprach, wurde mit Stockschlögen bestraft. So fasst Franziska den Entschluss, eine Katakombenschule in einem alten Turm zu gründen, in dem sie weiterhin Deutsch unterrichten und den Kindern auch ihre Heimat näher bringen konnte. Franziska wirkt kämpferisch und zeigt Durchsetzungsvermögen. Die Autorin beschreibt die Landschaft so bildhaft, dass ich schon fast die Ziegen hören und riechen konnte. So eine leichte Sehnsucht nach Urlaub hatte sich in mir breit gemacht. Aber wie so ist, gab es auch in dieser Geschichte ein paar Szenen, die meinen Lesefluss etwas gebremst haben. Gerade die politischen Verwirklichungen, die Willkür der Italiener, all dieses haben mir meine Wohlfühlatmosphäre genommen. Der Roman ging auf einmal in eine ganz andere Richtung. Okay, die war nicht langweilig oder unpassend, nein, es kam vielmehr so unvermittelt. Am Ende war dann doch wieder alles stimmig, so dass ich mich schon auf die Fortsetzung freue.

Fazit:

"Manchmal genügte eine Kleinigkeit, und das Leben zerbrach in tausend Scherben." Mit diesem tiefsinnigen Satz versetzt die Autorin ihre LeserInnen in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Südtirol wird italienisch und die bislang geltende deutsche Sprache wird verachtet. Wer deutsch spricht, wird bestraft. Anhand der jungen Franziska, zeigt die Autorin den Kampfgeist der Südtiroler. Egal ob in der großen weiten Welt oder zuhause in einem kleinen Dorf in Südtirol, überall stehen die Probleme im Vordergrund. Mir gefällt die Entwicklung der jungen Franziska sehr gut, so dass ich mich schon auf die Fortsetzung freue.