Starke Frauen

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wolfhound1 Avatar

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Dieser erste Teil der Reihe erzählt von der Zerrissenheit der Südtiroler nach dem Ersten Weltkrieg. Viele Familien haben Mitglieder verloren oder Männer und Söhne sind verletzt nach Hause gekommen. Zusätzlich müssen sie sich mit ihrer Identität auseinandersetzen, denn plötzlich ist alles Deutsche schlecht und wird bis hin zum eigenen Namen italienisiert. Dies stellt viele Menschen vor einem Zerreißprobe, so auch die Familie Bruggmoser, die plötzlich Ponte heißt. Während der Vater sich in die Vorgaben fügt, um seine Familie zu schützen und dadurch von den Nachbarn sehr schnell geschnitten und ausgegrenzt wird, versucht Franziska auf ihre eigene Weise im Verborgenen zu rebellieren. Bis zu einem gewissen Punkt gelingt ihr dies auch sehr gut, doch dann erkennt sie, dass es vielleicht nicht ganz so verkehrt ist, sich auf die neue Situation einzustellen und in gewisser Weise seinen Nutzen daraus zu ziehen. Denn leben und überleben muss die Familie irgendwie.


Der Schreibstil ist toll, flüssig und angenehm zu lesen. Mir gefällt die Thematik sehr, denn mit der besonderen Stellung Südtirols habe ich mich bisher noch nicht wirklich beschäftigt. Ich wusste zwar, dass sie Region mehrsprachig ist, aber über die Geschichte war mir nichts bekannt.


Mir haben die Figuren gut gefallen, allen voran Franziska. Aber im Grunde sind alle Frauenfiguren in diesem Buch sehr stark. Manchmal erst auf den zweiten Blick, aber sie gehen ihren Weg.


Ich bin sehr gespannt, was mich in den folgenden Bänden noch alles erwartet.