Südtirol nach dem 1.Weltkrieg

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juliabraun Avatar

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„Das Land, von dem wir träumen“, erschienen im KNAUR Verlag und geschrieben von Anna Thaler ist ein historischer Roman, der nach dem ersten Weltkrieg, in den Jahren 1925-1928 in Südtirol spielt. Südtirol wurde zu dieser Zeit von Italien besetzt und unterdrückt.
Die Geschichte handelt vom Bruggmoser Hof. Hauptcharakter ist Franziska, die gerade ihre Ausbildung als Lehrerin abgeschlossen hat, jedoch nicht unterrichten darf, da sie kein italienisch spricht. Kurzerhand und vor allem heimlich eröffnet sie eine Katakombenschule im alten Römerturm und unterrichtet dort vorerst 9 Schulkinder auf deutsch. Sie wird indirekt von ihrer besten Freundin Leah, eine Jüdin, unterstützt.
Auch Wilhelm, der Knecht des Bruggmoser Hofes unterstützt sie bei ihrem gefährlichen Unterfangen. Er selbst hat eine Schwäche für Franziska und verbirgt ein Geheimnis.
Ludwig, der Vater von Franziska stellt sich leider zu sehr auf die Seite der italienischen neuen Machthaber und erkrankt dann auch noch schwer; der einzig verbliebene Sohn versäuft den Familienbetrieb beinahe.
Erstmals wird Adolf Hitler von einigen Figuren im Roman wahrgenommen und es braut sich hinter verschlossenen Türen so einiges zusammen, was ich ganz interessant fand.
Das Titelbild ist meiner Meinung nach klassisch für einen historischen Roman. Es ist sehr hübsch und die Berge im Hintergrund lassen mich direkt an Südtirol denken. Farblich passt alles gut zusammen. Die erhabene Schrift auf dem Cover gefällt mir sehr.
Insgesamt hat mir etwas an Spannung gefehlt. Der Schreibstil ist gut, jedoch ist mir alles zu sehr aneinander gereiht und vielleicht ein wenig farblos. Ich hätte es auch nett gefunden, wenn mehr von der schönen Landschaft oder den Bräuchen Südtirols beschrieben worden wäre. So komme ich zu der Entscheidung, 3*** Sterne zu vergeben.