Südtiroler Saga

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msl_kl Avatar

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In Südtirol leidet die Bauersfamilie Bruggmoser noch unter den Kriegsfolgen des 1. Weltkriegs. Zwei Söhne sind gefallen, die Mutter in tiefer Trauer gefangen. Wer soll mal den Hof übernehmen? Vater Ludwig unterwirft sich der neuen italienischen Regierung. Doch Tochter Franziska kann sich mit den neuen Regeln nicht anfreunden, denn sie hat gerade ihre Ausbildung als Lehrerin abgeschlossen und nun darf sie keinen Deutschunterricht mehr geben. In Südtirol spitzen sich die Ereignisse immer mehr zu und aus Österreich und Deutschland hört man auch nichts Gutes.

Die Autorin hat gut das Flair in Südtirol eingefangen. Leider wissen die wenigsten, was sich politisch in der Zeit zwischen den beiden Kriegen dort ereignet hat. Mir hat die Darstellung gut gefallen, auch der Bezug zum Apfelanbau in der Region. Die Bauersfamilie steht symbolisch für viele Bauern in dieser schweren Zeit. Trotz des eigentlich düsteren Hintergrunds ist es ein unterhaltsamer Start in die Familiensaga geworden. Mir haben vor allem die Protagonisten Franziska und Wilhelm gefallen. Sie sind starke Charaktere, die um ihre Freiheit kämpfen. Eine sehr tolle Geschichte und ein schöner Auftakt in die Saga. Ich bin schon gespannt, wie es bald weitergehen wird. Zum Glück muss man darauf nicht mehr so lange warten.