Verhaltener Auftakt zur Südtirolsaga

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91cobsala Avatar

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Nachdem ich die Leseprobe von "Das Land, von dem wir träumen" gelesen hatte, habe ich mir zum Erscheinungstermin direkt das Buch geholt, da ich Franziska Bruggmosers Geschichte unbedingt weiterlesen wollte.

Das Buch ist für den Auftakt einer Reihe solide, aber nicht überragend. Was ich ganz schön gelungen finde ist die Hauptfigur Franziska, die äußerst selbstbewusst, aber auch clever daherkommt. In manchen Situationen wirkte sie auf mich aber nicht unbedingt einfühlsam, sondern eher eine Spur zu tough. Die weiteren Figuren im Buch finde ich überzeugend authentisch; nur Franziskas Mutter konnte ich schwer einordnen, aber das gibt sich vermutlich noch in den folgenden Romanen der Reihe.

Die Autorin beschreibt die schwierige Situation in Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg durchweg gut, wobei mir nicht ganz klar wurde, wie groß die Bedrohung durch die Italiener tatsächlich war. Hier schwankt die Autorin zwischen sehr bedrohlich und dann doch nicht so schlimm. Vielleicht war das wirklich so, das kann ich nicht beurteilen, aber mich hat es beim Lesen etwas irritiert.

Insgesamt ist das Buch geeignet für all jene, die gerne Sagas lesen, die die Lesenden zugleich mit ein wenig Zeitgeschichte vertraut machen.