Die Schattenseite der 20er Jahre

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Mir war bekannt, dass das Autorenduo bereits eine andere erfolgreiche Trilogie geschrieben hat, jedoch habe ich sie bisher nicht gelesen. Auch wenn sich die beiden Reihen optisch ähneln und auch die Titel ähnlich sind, haben beide Reihen nichts miteinander zu tun, soweit ich das beurteilen kann. Zumindest konnte ich dieses Buch gut lesen, ohne die andere Trilogie zu kennen.

Der Schreibstil des Autorenduos gefällt mir soweit gut und ich konnte es ganz gut lesen. Es wird ein bisschen zwischen den Sichten der Charaktere gewechselt, wobei Magda und Celia am meisten im Vordergrund stehen. Bei Magda kein Wunder, nicht umsonst heißt die Reihe "Die Polizeiärztin". Ich habe mich beim Lesen jedoch mit dem Berliner Dialekt schwer getan und zum Teil konnte ich wirklich überhaupt nicht verstehen.

Ich fand es sehr spannend zu erfahren, wie es auf der schlimmen Seite in Deutschland zu den 1920er Jahre aussah und vor allem war es spannend zu lesen, welche Rolle Frauen eingenommen haben. Ich bin großer Krimi-Fan, aber die Elemente die hier waren, waren durchaus spannend zu lesen. Wie aber alles dann am Ende zusammanhang war mir insgesamt ein bisschen zu viel des Guten.

Magda hat mir als Hauptchrakter gut gefallen und ich habe gerne über ihr Leben gelesen. Es hat mich auch gefreut, dass sie sich mit der Zeit von ihrer Trauer lösen konnte und ihren Weg in der Welt gefunden hat, auch wenn der Weg durchaus steinig war.

Mit den anderen Charaktere habe ich mich tatsächlich ein bisschen schwer getan. Ich fand es auch schade, dass viele doch eine eher kleinere Rolle eingenommen haben, obwohl der Klappentext eher eine gerechtere Aufteilug vermuten lässt. Durch diese verschiedene weibliche Charaktere wurde aber eine unglaublich große Vielfalt eingebracht, sodass wirklich verschiedene Aspekte präsentiert werden konnten.

Das ist insgesamt ein Buch, was eher von der Handlung lebt, auch wenn die Gefühle der Charaktere, allen voran von Madga, eine große Rolle spielen. Leider hat mich das emotional nicht immer ganz so berührt, wie ich es gerne gehabt hätte.

Ich bin kein Fan von dem Ende. Die Geschichte dieses Buches ist eigentlich soweit abgeschlossen, deswegen gibt es ein super offenes Ende, weil noch etwas passiert, was erst in Band 2 aufgelöst wird. Ich mag es einfach nicht, wie auf diese künstliche Art und Weise die Leser dazu gebracht werden, die Folgebände zu lesen bzw. zumindest die Neugier stark zu steigern. Aus Marketing-Sicht verstehe ich das natürlich, aber als Leser nervt mich so was einfach. Das ist mit bei historischen Romanen aber tatsächlich schon häufiger über den Weg gelaufen.

Alles in allen war es wirklich eine sehr interessate Geschichte, die mich emotional zum Teil erreichen konnte. Interessante Charaktere und wirklich super informativ.