Ein gelungener Auftakt

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gucci Avatar

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Ich habe die Trilogie "Die Ärztin" mit Begeisterung gelesen und auch Mitleserinnen anstecken können.

Die Aufmachung des Romans ist sehr gelungen, goldgeprägter Titel! und liebevoll gestaltet mit dem Stadtplan Berlins aus jener Zeit in der ersten Klappe und des durchaus bisweilen hilfreichen Personenverzeichnisses in der zweiten Klappe. Schade, dass die beiden Folgebände von der Gestaltung der Originalausgabe etwas abweichen; allerdings wurde auch der Auftaktband in späterer Auflage an die Folgebände angepasst. Doch in der Originalausgabe werden andere Titelbilder angeteasert.


Magda Fuchs stammt aus Hildesheim, die Domstadt nahe Hannover und fängt nach dem Mord an ihrem Mann ein neues Leben an. Sie verlässt die Klinik und nimmt in Berlin den Posten einer Polizeiärztin an. Magda findet ein Zimmer in einer kleinen Pension für alleinstehende, ehrbare Frauen und dort wie bei ihrer Arbeit im Gefängnis kreuzen einige Frauen ihren Weg, die sich ebenfalls durchs Leben kämpfen müssen, dies aber mit Ehrgeiz und Stärke zu tun vermögen!

Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Magda bekommt in ihrem Job einiges zu sehen und ernüchtert stellt sie fest, das Berlin für die Ärmsten der Armen keine Chancen bietet. Sie versucht mit ihren Freundinnen etwas dagegen zu tun. Mir haben diese Frauen gut gefallen, die in einer männerdominierten Umgebung ihren Weg gehen wollen und sich dabei nicht um Konventionen kümmern.

Das Berlin der Zwanziger Jahre bietet so viele Facetten. Kurz nach dem Krieg, als auf der einen Seite Armut und Hunger dominierten, auf der anderen Seite aber Vergnügungen, Alkohol und ein leichtes Lotterleben nicht unüblich waren.

Die Erzählperspektive wechselt sich ab, die Hauptprotagonistinnen haben jede für sich eine schicksalhafte Geschichte und ihre ganz eigenen Probleme zu stemmen. Dabei sind sie ganz unterschiedlich, was den Plot sehr unterhaltsam macht.