Eine Zeitreise in die goldenen Zwanziger, die nicht nur gold waren

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angelaj Avatar

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Berlin 1920, gezeichnet vom 1. Weltkrieg, Armut, Hunger, Prostitution. Menschen die in kalten,kleinen, dunklen Wohnungen leben. Kinder die betteln müssen und das selten mit Schuhen an den Füßen, auch im Winter. Sie werden dazu gezwungen und dann sind da noch die Kinder, die von ihren Eltern verkauft werden, weil diese sich die Kinder nicht leisten können, weil sie selber vor Hunger nicht in den Schlaf finden...
Auf der anderen Seite die reichen Leute, die anfangen die wilden 20er auszuleben, angespornt von Anita Berber und Josephine Baker, die verruchte Seite Berlins.
In diesem Buch geht es um die starken Frauen der Zeit. Um eine Polizeiärztin, die den Kindern und verzweifelten Frauenhelfen will. Eine junge Frau, die gegen ihren Willen verheiratet wurde und sich daraus lösen möchte. Eine Fürsorgerin die auch für die Kinder kämpft. Eine Reporterin die sich in der Männerdomäne durchkämpft und ein junges Mädchen das von Glanz und Glamour träumt.

Das Autorenpaar hat sehr gut recherchiert und spiegelt alle Facetten Berlins wieder. Ein Schreibstil der fesselt und mitreißt. Sie zeigen das Elend nach dem Krieg und die Hoffnung auf ein besseres Leben, man wird in die dreckigen Hinterhöfe und die schicksten Villen und Cafes entführt....
Ich konnte mich sehr gut in das Berlin der 20er versetzen und fand es super wie die Autoren es dargestellt haben und den Leser:in mitnehmen.

Mich hat dieses Buch überzeugt und ich freue mich auf den zweiten Teil, der im Oktober erscheinen soll.

Eine klare Leseempfehlung von mir