Frauen im Aufbruch

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raschke64 Avatar

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Berlin 1920. Der Krieg ist noch deutlich zu spüren, als die Ärztin Magda Fuchs in die Stadt kommt. Sie ist verwitwet, ihr Mann wurde ermordet und sie verlor ihr ungeborenes Kind. So will sie neu anfangen und als Polizeiärztin arbeiten. Über ihren Beruf lernt sie verschiedene Frauen in der pulsierenden Stadt Berlin kennen. Doris aus der Provinz, die große Träume hat. Ina, die als Fürsorgerin arbeitet und für die armen Kinder der Stadt zuständig ist. Oder auch Celia, die aus gutbürgerlichem Haus stammt und als Mörderin ihres Mannes angeklagt ist. Alle Frauen haben Träume und versuchen, diese, so gut es geht, umzusetzen.

Nach der 1. Serie „Die Ärztin“ ist die Reihe um die Polizeiärztin Magda die Fortsetzung des Autorenpaares zum Thema Frauen in Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie schließt in vielen an die Vorgängerreihe an. Das ist auch ganz natürlich, da Frauen zu dieser Zeit nicht viele Möglichkeiten hatten, gehobene Berufe auszuüben. Auch hier geht es wieder um die armen Menschen der Stadt, in dem Fall speziell auch um die Kinder. Aus heutiger Sicht erwartet man von einer Polizeiärztin wohl eher eine Tätigkeit in Richtung Pathologie. Damals war sie u. a. zuständig für aufgefundene Kinder und auch für Prostituierte. Durch die verschiedenen Tätigkeiten der Frauen gelingt es dem Autorenpaar auch wieder, dass man quasi alle Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit kennenlernt. Das alles ist routiniert beschrieben und gut zu lesen. Es verlangt keine besonderen Anstrengungen, es ist gute Unterhaltung mit ein bisschen Geschichtswissen verknüpft. Mir war es am Ende ein wenig zu sehr in die Richtung geraten, dass alles glücklich ausgehen muss. Schon im ersten Teil. Doch alles in allem kann ich das Buch zum Lesen empfehlen.