Spannende Reise auf die dunklen Seiten des Millionen-Molochs Berlin in den 1920er Jahren

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Buchinhalt:

Im Berlin der goldenen 20er Jahre tritt die junge Witwe Magda ihren Dienst als neue Polizeiärztin in der Millionenmetropole Berlin an. Sie erlebt bei ihrer Arbeit keineswegs die glitzernde, mondäne Fassade sondern die Düsternis von Kriminalität, Mord, Prostitution und Kinderhandel. Gleich ihr erster Fall lässt die Medizinerin nicht mehr los: ein kleines Mädchen wird Zeuge des Mordes ihrer beiden Eltern – der Fall führt Magda in eine Welt aus Kinderhandel und prekärer Armut. Kein Kind sollte in solchen Verhältnissen groß werden…


Persönlicher Eindruck:

Die Golden Twenties – wer hat kein Bild vor Augen, wenn es um das Berlin der 20er Jahre geht…. Charleston, Tango, schillernde Revuen – ein neues Aufblühen der Metropole nach dem Ersten Weltkrieg. Doch dieser Roman beleuchtet ein anderes Berlin der 1920er Jahre. Hier stehen die Schattenseiten der Millionenstadt im Vordergrund, eine Welt zwischen bitterer Armut, Prostitution, Kinderhandel und Mord. Mittendrin die neue Polizeiärztin Magda Fuchs, die sich nach dem Tod ihres Mannes in Berlin ein neues Leben aufbauen will. „Das Leben ein ewiger Traum“ ist der erste Teil der Polizeiärztin-Reihe, die unverblümt all das beleuchtet, was der Große Krieg und dessen Ende schließlich mit sich brachte.

Neben Magda erzählt der Roman auch die Geschichte von mehreren anderen Frauenfiguren, die ihren Platz in der neuen Freiheit suchen: da wären unter anderem Celia, Tochter aus reichem Hause und unglücklich zwangsverheiratet oder Doris, ein Mädchen vom Lande, das in der großen Stadt groß rauskommen und vom Film entdeckt werden möchte. Oder aber die Anwältin Ruth, die Magda in die Welt von Emanzipation und weiblicher Kunst einführt.

Daneben wird man als Leser Zeuge vom Leben und Leiden der beiden Kinder Elke und Kulle, zwei völlig unterschiedliche Charaktere, deren Schicksal sich allerdings sehr ähnelt. Ich hoffe, ich begegne ihnen in den Folgebänden und werde Zeuge ihres weiteren Lebens und ihrer Entwicklung.

Alle Figuren und deren Geschichten zeigen ein stimmiges Bild einer vergangenen Zeit, ein Bild, das sich unter der Schale aus Glitzer und Glamour verbirgt. An vielen Stellen jagt die durchaus auch mal brutale Beschreibung der Realität dem Leser eine Gänsehaut voller Grauen über den Körper.

Mir hat diese Mischung aus Frauen- und historischem Roman sowie Krimi sehr gut gefallen, es war mir beim Lesen kaum möglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Der Schreibstil und die Art, wie das Autorenduo den Figuren Leben einhaucht, fand ich sehr eingängig und bildhaft. Die Protagonisten agierten glaubwürdig und waren genauso wie das Setting bildgewaltig angelegt, so dass ich – nicht nur nach dem Cliffhanger am Schluss – absolut gespannt bin, wie diese Reihe weiter geht.

Ein gelungener Roman, der das Berlin von Damals von einer ganz anderen, unverklärten Seite zeigt und dabei weder mit Spannung noch mit Esprit geizt. Eine absolute Leseempfehlung!