Wenn Frauen ihren eigenen Wert entdecken

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annemf Avatar

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Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Protagonistin Magda eine verwitwete Ärztin. Sie flieht vor ihren Erinnerungen an ihren geliebten Gatten, der ermordet wurde. Sie wird Polizeiärztin und lernt zuerst einmal die Schattenseiten der Großstadt kennen. Schreckliche Armut und Verbrechen an fast jeder Ecke. Nächstenliebe gibt es so gut wie gar nicht. Wie will sie sich in dieser Metropole durchsetzten. Sie begegnet der Anwältin Ruth und Celia einer angeheirateten Frau einer Adelsfamilie. Die junge Verkäuferin Doris möchte in Berlin berühmt werden und Karriere machen. Starke Frauen in Armut und Glamour, so war es damals und hat sich bis heute nicht geändert.

In den Zwanzigern war es tabu das Frauen fangen an sich zu wehren. Aber sie taten es. Erzwungene Ehen und Frauen die arbeiten wollen um eigenes Geld zu verdienen. Im Glitzer der Millionenstadt Berlin muss sich die Polizeiärztin behaupten. Es gilt einen Mord aufzuklären und man hält die Ärztin dafür zu weich. Den Panzer auf der Seele, den man sich einhandelt bei der Polizeiarbeit, den kann sie nicht vorweisen. Empathie darf sie nicht wirklich zeigen. Das sie sich dennoch gut behauptete im privaten sowie in ihrer Arbeit ist bewundernswert. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Wenn ich daran denke wie damals Kinder unter furchtbarem Hunger und sexuellem Missbrauch litten und teilweise einfach so weggegeben wurden, dann kommen mir schon die Tränen. Das Land schaut dann einfach darüber hinweg nur Geld und Macht zählen.

Berlin in den Zwanzigern, ich liebe solche Bücher. Die Geschichte hat mir gut gefallen, ein kurzweiliger Schreibstil der mir angenehme Lesestunden bereitete. Ob es eine Fortsetzung gibt würde mich freuen, das mit Doris am Ende ist noch ungeklärt.