Ein wirklich schönes Buch!
Das erste Buch von Christoph Kramer „Das Leben fing im Sommer an“ hat mich wirklich begeistert. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, und die nicht ganz 250 Seiten haben mich zurück versetzt in eine Zeit, in der auch ich die Kinder- und Jugendzeit genießen konnte - mal unbeschwert, mal mit Kummer und Herzschmerz behaftet. Wenngleich der ehemalige Fußballprofi zu Beginn darauf hinweist, dass etwaige Ähnlichkeiten von Personen rein zufällig seien, so liegt es natürlich auf der Hand, dass er über seine eigenen Erfahrungen und seinen Werdegang beschreibt, mit einer körperlich-geistigen Entwicklung bis hin zum Fußballprofi. Der Schreibstil ist leicht und gut zu lesen , eine unterhaltsame Lektüre, die ich an einem einzigen Sonntag „verschlungen“ habe. Erzählt wird aus der Sicht von Chris, der eine schöne Kindheit auf dem Gehöft seiner Eltern verbringt, viel draußen ist, in einer Zeit, wo das Handy nicht der Mittelpunkt des Lebens war. Chris entdeckt mit 4 seine Leidenschaft zum Fußball, obschon seine Mutter ihn lieber zum Musikunterricht schicken würde. Beim Training bei „ seinem“ Fußballklub BV Gräfrath 09 wird er von einem Scout von Bayer Leverkusen entdeckt, zum Probetraining eingeladen und gelangt so an deren Akademie. Leider erfährt er nach 9 Jahren Training dort, dass man ihn nicht übernehmen werde, er sei „zu klein und schmächtig.“ Das lässt in ihm den Entschluss reifen „Und nun erst Recht!“. Während Chris auf dem Schulhof wegen seiner fussballerischen Qualitäten als „König des Schulhofs“ Anerkennung genießt, hat er selbst Komplexe und leidet an Minderwertigkeitsgefühlen. „„Ich war zerfressen von Selbstzweifeln. Akne, eher schmächtig und nicht sonderlich groß“ beschreibt er sich. Um zu Feten eingeladen zu werden, müssen er und sein engster Freundeskreis sich schon etwas einfallen lassen. Sein großer Schwarm ist „Debbie“, das schönste Mädchen überhaupt. Erster Liebeskummer folgt, einige Eskapaden, die jedoch allesamt dazu beitragen, aus dem Teenager einen Mann reifen zu lassen bei dem das „Sommermärchen“ dann auch mit einem Weltmeistertitel und dem zufälligen Kennenlernen seiner heutigen Ehefrau ein für den Leser zufriedenstellendes Happy End findet. Für mich ein schönes Buch, mit einem farbenfrohen Cover, das einen motivisch gedanklich in die Vergangenheit zurückführt – ein Freibad, ein hoher Sprungturm, und die Entscheidung darüber, ob ich nun bereit bin zu springen oder nicht…