schöne Coming-of-age Geschichte; teilweise sehr pathetisch

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Rezension zu „Das Leben fing im Sommer an“ von Christoph Kramer
Christoph Kramer kennt man als Fußballer und Kommentator. Nun hat er seinen ersten Roman geschrieben, in dem er seine Jugend beschreibt. Für ihn begann das Leben im Sommer 2006. Das spürt man während des ganzes Romans. Flüssig lesbar beschreibt er das Erwachsenwerden. Schnell fühlt man sich in die eigene Jugend zurückversetzt. Heiße, gefühlt nie endende Sommerferien. Viel Zeit mit Freunden, Freibadbesuche, die erste Liebe, die ersten Partys. All das beschreibt er wunderbar. Zwar ist klar, dass der Roman stark autobiografisch geprägt ist, das fügt der Geschichte aber keinen Schaden zu. Die Jugend ist so liebevoll und nachvollziehbar beschrieben, dass es sich wie eine sehr authentische Romanidee liest und zwischendurch fast in Vergessenheit gerät, wie stark autobiografisch der Roman tatsächlich ist.
Der Autor selbst spielt die Hauptrolle. Seine Jugend ist typisch Aufwachsen auf dem Land. Seine Figur ist stehts umrahmt von gelungenen Nebencharakteren, die ebenfalls Teil seiner tatsächlichen Biografie sind. Eine Geschichte mitten aus dem Leben gegriffen und deshalb so schön zu lesen.
Allein der Schreibstil hat an einigen Stellen gestört. Christoph Kramer wird immer wieder stark pathetisch in seinen Formulierungen, vor allem, wenn es um tiefe Freundschaft oder Liebe geht. Da wäre der ein oder andere Satz weniger angenehmer gewesen.
Gelungen ist, dass der Schwerpunkt auf dem Sommer 2006 liegt, er aber auch einen Ausblick in den Sommer nach seinem Abi und das Jahr 2014 gibt.
Insgesamt gelungen, wenn auch sprachlich noch ausbaufähig. Eine Empfehlung geht an alle, die Coming-of-age Romane mögen.