Ein wenig enttäuschend

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bezi69 Avatar

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Für Landschaftsgärtner Carlo läuft es privat gerade nicht so gut – seine Frau hat ihn verlassen, seine Tochter auch – allerdings zum Studium im Ausland. Auch beruflich gibt es Probleme. Sein aus dem Kosovo stammende Hilfsgärtner wird von seiner Vergangenheit eingeholt, zusammengeschlagen und landet im Krankenhaus. Und dann verschwindet auch noch Carlos Mutter aus dem Seniorenheim. Auf der Suche nach der alten Dame taucht Carlo ein in die glamouröse Vergangenheit seiner Mutter. So weit so gut. Klapptext und Leseprobe versprechen einiges, was das Buch meiner Meinung nach nicht halten kann. Die Mutter ist schnell gefunden. Sie ist in ihre Heimat zurückgekehrt, wo ihr Vater eine Bäckerei betrieben hat. Als junge Frau hat sie jeden Morgen die umliegenden Luxushotels mit frischen Brot und Gebäck beliefert. Das Grand National ist das einzige dieser Häuser, das noch existiert. Und genau dort hat sich die Mutter einquartiert. Pflichtschuldig bezahlt Carlo das Zimmer seiner Mutter weiterhin und erfährt, dass sie während des Krieges eine Affäre mit einem deutschen Adeligen hatte. Dieser, durch den Krieg finanziell ruiniert, konnte seine Zimmerrechnung nicht mehr bezahlen und ist im Frühjahr 1945 bei Nacht und Nebel verschwunden. Das war´s. Ach ja, das Buch ist auch noch gespickt mit Lebensweisheiten aus dem Kosovo! Ich habe mir ehrlich gesagt mehr erwartet und bin ein bisschen enttäuscht.