Für mich nur sprachlich überzeugend

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meggie3 Avatar

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Carlo ist am liebsten in der Natur und fühlt sich in geschlossenen Räumen schnell unwohl. Er ist Landschaftsgärtner und Vater einer inzwischen erwachsenen Tochter, die in London studiert. Von der Mutter seiner Tochter lebt er seit kurzer Zeit getrennt, wobei er sich von der Trennung noch nicht erholt hat und den alten Zeiten nachtrauert. Dann verschwindet seine Mutter aus einem Seniorenheim und er begibt sich auf die Suche nach ihr und erfährt von ihrem Leben während des Krieges.

In „Das Leben ist ein wilder Garten“ passiert nicht sonderlich viel. Es geht eher um die Charakter- und auch Naturbeschreibungen. Oftmals tue ich mich mit Auslassungen über Landschaften, Pflanzen oder Tiere schwer. Zu Beginn des Romans hat mich Roland Buti überrascht, in dem er es geschafft hat, dass ich mit den detaillierten Beschreibungen der Pflanzen und Natur durchaus etwas anfangen konnte und diese nicht als zu ausschweifend und langatmig empfunden habe. Im Laufe des Romans wurde mir der Anteil der Beschreibungen dann aber einfach zu groß. Die Charakterzeichnungen sind meiner Meinung nach liebevoll und gut gelungen, auch wenn ich einzelne Handlungen der Protagonisten nur schwer nachvollziehen konnte. Was mir aber wirklich gefehlt hat, war etwas Überraschendes. Es ist mir nicht gelungen, mir von der Mutter von Carlo ein Bild zu machen, das für mich wirklich nachvollziehbar ist und Sinn macht. Obwohl nicht immer alle Handlungsansätze auserzählt werden müssen, hätte ich mir in diesem Fall etwas mehr Tiefe gewünscht. Vielleicht hatte ich auch nicht die richtigen Erwartungen an das Buch, restlos begeistern konnte es mich leider nicht.

Alles in allem hat mich der Roman von Roland Buti zwar sprachlich voll überzeugt, von der Handlung her hatte ich mir aber noch mehr erwartet.