Starkes Buch

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arsinoe Avatar

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Miriam Höller (37) kennen sicherlich einige als abenteuerlustige sowie taffe Stuntfrau, Model und TV-Moderatorin. Sie führte ein Leben auf der Überholspur, bis zwei Schicksalsschläge sie aus dem Gleichgewicht rissen. Erst brach sich Höller bei einem Helikopterstunt beide Beine und kurz darauf verunglückte ihr Partner Hannes bei einem Helikopterflug. Obschon sie eine taffe Kämpferin ist, waren Trauer und Verlust auf einmal übermächtig. Schwermut hatte der Leichtigkeit des Seins von einem Tag auf den anderen Platz gemacht.

Wie es Höller dennoch geschafft hat, diese Lebenskrise zu überwinden, davon berichtet sie offen und ehrlich im vorliegenden Buch. Es ist während eines längeren Aufenthalts auf Bali entstanden und eine Mischung aus Biografie und Motivationsbuch. Es liest sich ausgesprochen leicht, obgleich einige dunkle Themen (wie z. B. Tod, Suizid, Depression) darin Platz finden. Aber so ist das Leben (vgl. Buchtitel). Es hält nicht nur Glücksmomente für einen bereit. Dass man als Mensch gerade durch solche Krisen wächst, ist ein Prozess, den ich durch mehrere schwere Verletzungen gut nachvollziehen kann. Höller lässt uns ungeschönt in ihre Seele blicken und zeigt sich damit zutiefst menschlich. Auch wenn sie nun nicht mehr als Stuntfrau arbeiten kann, hat sie nicht aufgegeben und mit dem Beruf der Keynote-Speakerin eine neue Facette an sich entdeckt. Indem sie von ihrer Geschichte erzählt, macht sie anderen Menschen Mut. Und heute scheint sie stärker denn je zu sein. Sie hat ihren Frieden gefunden und akzeptiert, dass ihr Leben von der Norm abweicht und will gar nicht anders sein. Mich hat Miriam Höllers Buch von Anfang bis Ende bewegt und zugleich in meiner Individualität bestärkt. Das Leben ist es wert, gelebt zu werden.