Das Leben kleben

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tsubame Avatar

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Georie Sinclair muss ihr Leben komplett neu ordnen, nachdem ihr Mann nach einem Streit aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen ist.

Beim Entsorgen der Habseligkeiten ihres Noch-Ehemannes begegnet sie ihrer skurrilen Nachbarin Naomi Shapiro, die mit einer Schar Katzen in einem heruntergekommenen Haus in direkter Nachbarschaft lebt. Um die alte Dame und ihr Haus, entspinnt sich ein regelrechter Kampf zwischen Immobilienmaklern, Sozialamt und einem vermeintlichen Erben, der eines Tages aus Israel angereist kommt.

Neben der Sorge um Frau Shapiro hat Georgie genug eigene Probleme mit ihrem pubertierenden Sohn und seinen Weltuntergangsvisionen, ihren außer Kontrolle geratenen Hormonen und ihren schriftstellerischen Ambitionen.

Damit aus dem Scherbenhaufen persönlicher Katastrophen zuguterletzt etwas Neues entstehen kann, braucht es einen wahrhaft guten Kleber ... Doch am Ende ist alles gekittet, auch wenn sich die einzelnen Bruchstücke jetzt auf wundersame Weise ganz neu zusammenfügen ... ganz wie bei Frau Shapiros Haus, nachdem es die "Nichtsnutze" auf Vordermann gebracht haben.

Mir fällt dazu ein Filmzitat aus "Seabiscuit" ein: "Man wirft doch nicht sein ganzen Leben weg, nur weil es ein wenig beschädigt ist."

Fazit: eine flüssige und leicht zu lesende Lektüre, die einen lehrt, dass Veränderungen mitunter notwendig sind, damit etwas Neues entstehen kann. Kompliment an die Übersetzerin: auch sprachlich ein Genuss!