Das Leben kleben - menschlich und herzerwämend...

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parden Avatar

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Georgie Sinclair ist eine ganz normale Frau mittleren Alters - Haus, Familie, Beruf - als nach einem Streit plötzlich ihr Mann auszieht. Nachdem die erste Wut sich gelegt hat, setzt bei Georgie der Schmerz ein und die Erkenntnis, dass ihr bisheriges Leben in Scherben liegt.
Zufällig begegnet sie dann einer Reihe von Menschen, allen voran einer skurrilen alten Frau, Mrs. Shapiro, die mit sieben Katzen in einer verfallenen alten Villa lebt, russische Komponisten liebt und mit einem alten Kinderwagen ständig auf Schnäppchenjagd ist.

Was dann folgt ist ein liebenswertes Sammelsurium an Menschen, Ereignissen und Lebensfragen.
Mrs. Shapiro, Mr. Ali und die Nichtsnutze, die Übergeschnappte mit den Zigaretten und den verkrusteten Zehnägeln, arglistige Sozialarbeiter, skrupellose Immobilienmakler. Der zweite Weltkrieg und Endzeitphantasien, Juden und Palästinenser, Profitgier und Menschenwürde, Generationenkonflikte und Freundschaft, Armut und Reichtum. Die Fragen nach Religion, Heimat, Menschsein, Schuld und Vergebung und eigenen Prinzipien. Und das ganze mal nachdenklich, mal augenzwinkernd und humorvoll.

Ganz schön viel für ein Buch, möchte man meinen. Und doch fügt sich alles wunderbar zusammen, gehalten vom Klebstoff des Lebens und getragen von der Erkenntnis, dass menschliche Bindungen eine gefährliche Angelegenheit sind...
Dieses Buch ist ein wunderbares und unaufdringliches Plädoyer für Menschlichkeit, Völkerverständigung, Toleranz - und dafür, dass es sich lohnt, über sich und das Leben nachzudenken.

Für mich eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe.