Freundschaft

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nilly Avatar

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In dem Buch "Das leben Kleben" lernen sich wir 2 unterschiedliche Frauen kennen. Zum einen die niedergeschlagene Georgie Sinclair und zum anderen die alte Mrs. Shapiro. Zwei Frauen - zwei Geschichten, die sich unverhofft treffen. Eine besondere Freundschaft entsteht.

Georgie wird von ihrem Mann verlassen und an ihren Sohn Ben kommt sie einfach nicht mehr heran. Der Job als Autorin bei einer Kleber-Fachzeitschrift hält Georgie finanziell über Wasser. Der Wein ist ein guter Freund geworden. Traurig und niedergeschlagen versucht sie ihr _Leben zu kleben_. Da lernt sie Mrs. Shapiro kennen.

Die alte Dame wohnt mich 7 Katzen in einem völlig verdrecktem und heruntergekommenen Haus. Sie ist nicht im Jetzt angekommen, sondern lebt in ihrer glänzenden Vergangenheit.

Als Mrs. Shapiro ins Krankenhaus muss, kämpft Georgie für das Haus und die Selbstständigkeit der schrulligen Dame. Außerdem ist da noch ein Geheimnis. Georgie ist neugierig.

Die 2 Frauen erzählen sich ihre Lebensgeschichten. Mrs. Shapiro zeigt Einblicke in das Grauen der Judenverfolgung und wie es ihrem Mann und dessen Familie ergangen ist. Georgie erzählt die Geschichte ihrer großen Liebe.

Gesucht und gefunden - mit Hilfe, Verständnis und Nächstenliebe scheinen beide Leben wieder lebenswerter zu sein. Diese Botschaft ist fantastisch geglückt! Da könnte man meinen: langweilig und überholt! Überhaupt nicht. Ich hatte mit den beiden Ladies viel Spaß. Dennoch gibt es auch traurige Passagen mit Tiefgang. Die wohl für immer bestehende Feindschaft zwischen Juden und Palästinensern wird ebenfalls aufgegriffen. Den Bezug zu Klebstoffen und chemischen Reaktionen im Vergleich mit dem Leben finde ich äußerst gelungen. Die wortgewandte Autorin hat eine liebenswerte Art, die Problematik der Gesellschaft in eine interessante und kurzweilige Geschichte zu packen. Daumen hoch!