„Klebstoffe können manchmal ziemlich zäh sein“...

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scoobydoo Avatar

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...stellt die Protagonistin dieses Romans fest, als sie bei dem Schreiben eines Artikels für das Klebstoffemagazin, bei dem sie tätig ist, mal wieder abschweift.

 

Bücher können auch manchmal ziemlich zäh sein. Dieses gehört aber trotz der ganzen klebrigen Angelegenheiten nicht dazu! Ich habe es in Windeseile durchgelesen, obwohl ich eigentlich besser fürs Abitur gelernt hätte… Es war als wären meine Augen an dem Buch festgeklebt gewesen, weil es sich einfach wunderbar so runterlesen lässt ohne zu ermüden oder zu langweilen.

 

Weder der Titel, noch der Klappentext oder die ersten Seiten lassen vermuten, was sich wirklich hinter dem Buch verbirgt. Ich muss zugeben, dass ich aufgrund der Covergestaltung und der Vorab-Leseprobe etwas ganz anderes erwartet hatte, aber gerade deshalb wurde meine Erwartungen nur übertroffen.

 

Es lässt sich eigentlich gar nicht so leicht auf den Punkt bringen, worum es in dem Buch konkret geht. Es ist die Geschichte von Georgie, einer auf den ersten Blick ziemlich gewöhnlichen Frau der englischen Mittelschicht, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hat. Auf den zweiten Blick ist Georgie gar nicht so gewöhnlich, wie sie scheint. Es fiel mir leicht diese Protagonistin, mit allen ihren Macken und ihrem großen Herz, liebzugewinnen.

Georgie trifft Mrs. Shapiro, eine alte, etwas verschrobene Dame, die (Achtung Klischee!) mit ihren zahlreichen Katzen in einem großen, aber ziemlich heruntergekommenen Haus lebt. Zwischen den beiden entwickelt sich so etwas wie eine ungewöhnliche Freundschaft.

 

In dieser turbulenten Geschichte werden viele Themen, wie der Konflikt um Israel und Palästina und Armageddon und die Rückkehr von Jesus auf die Erden angeschnitten. Irgendwo zwischendrin muss Georgie auch noch die Trennung von ihrem Mann überwinden und Mrs. Shapiro helfen.

Auch wenn vielleicht deshalb keines der Themen total ausführlich besprochen wird, stört mich das nicht weiter. Es ist in erster Linie ein Unterhaltungsbuch und keine politische Diskussion.

Und das hat es wahrlich getan. Es gibt nur wenige Bücher die ein so gut laut los lachen lassen können, und gleichzeitig zum Nachdenken anregen, ohne dabei zu tiefgründig und deprimierend zu werden oder aber auch zu oberflächlich zu bleiben.  

Ich kann ohne zu überlegen sagen, dass dies das beste Buch ist, das ich bisher in diesem Jahr gelesen habe (obwohl das Jahr noch jung ist und dieser Superlativ vielleicht nicht bis Ende Dezember Bestand haben wird).