Wenn der Schein trügt

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littleskull Avatar

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Ich muss sagen, "Das Leben kleben" war noch besser als die Leseprobe versprochen hat.

Anfangs dachte ich, OK, der alltägliche Wahnsinn der Georgie Sinclaire, aber es war absolut amüsant.

Wie Georgie sich von ihrem ignoranten Mann Rip trennt, seine kompletten Sachen einfach im Müllcontainer abtransportieren lässt, wie sie sich um Sohn Ben Sorgen macht, weil der sich in Weltendszenarien verliert, wie sie eine alte Dame aus der Nachbarschaft kennenlernt, Naomi Shapiro mit ihren sieben Katzen und wie sie sich aufopferungsbereit um die alte Dame kümmert, als alles über ihr zusammenbricht und sie erst ins Krankenhaus kommt und dann sogar ins Heim.

Georgie, die für ein Klebstoffmagazin arbeitet, aber nebenbei ihre eigene Geschichte in einem Roman verfasst, lernt einen ganzen Pulk unterschiedlicher Leute kennen, Mr. Ali, den Palaestinenser-Handwerker aus dem Baumarkt mit seinen zwei Neffen, Mrs. Goodney, die überdrehte und unsympathische Sozialarbeiterin, die Mrs. Shapiro am liebsten aus ihrem Haus verbannen würde, der durchtriebene Immobilienmakler Mr. Wolfe, der Mrs. Shapiro sogar heiraten würde, um an das alte Haus zu kommen. Dabei ist Mrs. Shapiro zwischen 61 - 96 Jahre alt, wie es ihr gerade in den Kram passt. Sie ernährt sich von abgelaufenen Schnäppchen-Lebensmitteln und ist sonst auch etwas angestaubt, bringt Georgies Leben mit ihren Aktionen aber immer wieder durcheinander, Schwung hinein.

Die sonst so brave Georgie lässt sich soagr auf eine Affäre mit dem Partner von Mr. Wolfe ein ... sie versucht auf ihre Art und Weise, das Leben aller wieder ins Lot zu bringen, etwaige Bruckstücke zu kleben und findet darüber hinaus wieder zu sich selbst.

Ein rührender, amüsanter Roman, leicht zu lesen, über Nachbarschaftshilfe, Generationenkonflikte und Freundschaft, wo es auf den ersten Blick keine gibt.