Berührend

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queenmam Avatar

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Das Cover gefällt mir sehr gut, obwohl die blumige Aufmachung dem dramatischen Inhalt nicht gerecht wird.
Eva sieht beim Einkaufen eine Phantomzeichnung in der Zeitung, die ihrer Mutter und ihr selbst zum Verwechseln ähnlich sieht. Als sie den Artikel liest, erfährt sie, dass es sich um die sogenannte "Isdal-Frau" handelt. Eine vor 50 Jahren umgekommene, bis heute nicht identifizierbar unbekannte Tote in Norwegen. Eva fährt zu ihrer Mutter, aber diese blockt völlig ab. Offensichtlich soll hier ein Geheimnis verschleiert werden.
Nach und nach entdeckt Eva, dass es sich um die Zwillingsschwester ihrer Mutter handelt. Ein DNA-Test bestätigt das. Die Zwillinge sind in den Kriegswirren 1944 getrennt worden.
Eva lässt die Tote keine Ruhe mehr. Sie nimmt Kontakt zur Polizei in Norwegen auf. Der Ermittler Solberg und eine Übersetzerin unterstützen sie bei ihrer Suche nach der Wahrheit. Vor Eva tut sich nicht nur eine Familientragödie auf, sondern sie taucht auch tief in die Kriegsgeschehnisse des Nationalsozialismus ein.
In verschiedenen Erzählsträngen wird das Leben der verloren gegangenen Margarete und die Suche Evas mitreißend erzählt. Beim Versuch, Margaretes Leben zu rekonstruieren, begibt man sich auf eine lange Reise quer durch Europa. Die Getriebenheit, mit der Margarete ihr Leben lang auf der Suche nach ihrer Familie ist, ist intensiv nachzufühlen.
Eine packende Geschichte, die auch die NS-Zeit von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Die Autorin hat es wunderbar verstanden, wahre Begebenheiten und Fiktion zu einem glaubwürdigen Kriminalfall zu vermischen. Insgesamt ein überaus gelungenes, empfehlenswertes Buch!