Der Fall der Isdal-Frau

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Auf dem Tresen in der Bäckerei sprang der Schriftstellerin Eva die Schlagzeile über eine unbekannte Tote entgegen. Eva weiß nicht, weshalb sie das Phantombild der Frau sofort ansprach, deshalb kaufte sie kurzerhand die Zeitung. Der Fall der unbekannten Toten, die mit acht verschiedenen Pässen in Norwegen herumgereist war, gibt der Polizei auch nach 50 Jahren noch Rätsel auf. Eine Zahnschmelz-Analyse ergab, dass die Isdal-Frau, wie sie in Norwegen genannt wird, vermutlich aus der Gegend von Nürnberg stammte. Je länger Eva das Phantombild betrachtete, desto mehr sah sie darin ihre Mutter. Eva reist nach Norwegen, um die Vergangenheit der fremden Frau aufzurollen und stößt dabei auch auf ein Familiengeheimnis.

In ihrem neuen Roman hat Anja Jonuleit die wahren Begebenheiten der Isdal-Frau mit einer fiktiven Handlung verknüpft. Durch einen fesselnden, aber schnörkellosen Schreibstil versteht es die Autorin den Spannungsbogen immer weiter aufzubauen. Hier arbeitet sie geschickt mit zwei Zeitebenen. In der heutigen Zeit begleiten wir Eva, die versucht das Leben der Isdal-Frau neu aufzudecken und die dabei einem Familiengeheimnis auf die Spur kommt. In der Vergangenheit sind wir an der Seite der fremden Frau, die voller Rätsel steckt und sich auch auf eine Suche begeben hat. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die einzelnen Handlungsstränge sind durch die Überschriften klar getrennt.

Abgerundet wird die Geschichte noch durch einen Überblick über die rätselhaften und tatsächlichen Ereignisse wie Zeugenaussagen, Bewegungsprofile sowie widersprüchlichen Angaben. Auch im Internet sind über diesen wahren Fall Informationen zu finden.
Anja Jonuleit hat es meisterlich verstanden, Realität mit Fiktion zu verknüpfen, so dass ein spannender Roman dabei herausgekommen ist.