Die Unbekannte aus dem Eistal

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
helloagain Avatar

Von

Das letzte Bild
von Anja Januleit

Das Cover zeigt eine junge Frau mit Fellmütze. Wer ist die Frau?

Die Fellmütze spielt später in der Geschichte eine tragische Rolle.

Thema und Geschichte: Eva, schlägt morgens die Zeitung auf. Sie entdeckt das Foto einer Frau. Die Ähnlichkeit mit ihrer Mutter fällt ihr auf. Allerdings beschreibt der Zeitungsartikel einen ungeklärten Mordfall von 1970. Sie befragt ihre Mutter. Diese schweigt. Eva forscht nach, fliegt schließlich nach Norwegen. Dort erfährt sie tatsächlich mehr. Ihre Mutter hatte eine Zwillingsschwester.

Schreibstil: informativ, kriminalistisch detailgetreu, fesselnd.

Figuren: Eva forscht nach ihrer verlorenen Tante Marguerite in Norwegen.

authentisch: ja, so könnte es gewesen sein. Bei der Familiengeschichte handelt es sich jedoch um Prosa. Um die Fakten herum entstand die Story. Bis jetzt ist nicht bekannt, wer die Isdal Frau tatsächlich war, weshalb sie reiste, wie sie hieß, welche weiteren Kontakte sie hatte, warum sie nicht erkannt werden wollte und schließlich auch wahrscheinlich deswegen bis nach ihrem Tod unbekannt blieb.

Das Buch ist interessant: ja, denn der mysteriöse Mordfall sollte gelöst werden.

Zur Autorin: ein weiteres, spannendes Buch von Anja Januleit mit ernstem Thema. Anja Januleit hat bereits mehrere erfolgreiche Romane veröffentlicht.

Meinung/Kritik: vielleicht trägt das Buch zur weiteren Ermittlung in dem Fall zur unbekannten Frau aus dem Eistal bei. Teilweise verschwimmt die Grenze zwischen dem echten Mordfall und der fiktiven Geschichte so sehr, daß man sie für wirklich wahr hält.


Empfehlung: ja, das Buch ist sehr spannend, man fühlt mit Marguerite, die ihren "Helfern" ohne ihre Familie schutzlos ausgeliefert ist. Zuerst der Vater ihrer Schulfreundin, dann ein Kunde ihrer Arbeitgeberin, schließlich ein Freund ihrer Arbeitgeberin. Dann gerät Marguerite endgültig an den falschen Mann. Ein ehemaliger Liebhaber der Mutter. Er hatte NS-Kontakte.

Fazit & Begründung: Ich habe das Buch mit Pausen an drei aufeinander folgenden Tagen gelesen. Es sind fast 500 Seiten.

Der Mordfall von 1970 und die bisherigen Ermittlungen zum Mordfall sind am Buchende aufgeführt. Darum herum rankt sich die unermüdliche Suche einer jungen Frau nach ihrer Familie. Im Roman wurde sie von ihrer Zwillingsschwester und Mutter kurz nach Kriegsende in einem NS-Lebensborn-Kinderheim getrennt. Nachdem sie volljährig geworden ist, sucht sie ganz auf sich gestellt, nach ihren verlorenen Verwandten.