Eine gelungene Mischung aus Spannungsroman und Familiendrama

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emma217 Avatar

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In "Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit entdeckt die Schriftstellerin Eva in einer Zeitung das Foto einer Frau, die ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht. Doch diese Frau starb schon 1970 unter mysteriösen Umständen in Norwegen. Die Todesursache wurde nie geklärt. Als Eva ihrer Mutter das Bild zeigt, merkt sie schnell, dass die Ähnlichkeit kein Zufall und sie stattdessen unbeabsichtigt auf ein dunkles Familiengeheimnis gestoßen ist, das ihr fortan keine Ruhe mehr lässt.

Und so begleiten wir Eva auf einer spannenden Suche und decken nach und nach das Geheimnis auf, das die unbekannte Frau aus dem Isdal-Tal umgibt. Besonders faszinierend fand ich, dass der Roman auf einer wahren Begebenheit beruht. 1970 ist wirklich eine Frau unter ungeklärten Umständen in Norwegen ums Leben gekommen. Ihre Identität wurde nie enthüllt. Diesem traurigen Schicksal verleiht Anja Jonuleit auf eindrucksvolle Weise eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte.

Zusätzlich zu dieser spannenden Handlung erhält man auch Einblicke in die Geschichte Norwegens und eines der vielen dunklen Kapitel der Nazi-Vergangenheit. So ist "Das letzte Bild" also eine gelungene Mischung aus Kriminalroman und Familiendrama mit historischem Bezug. Mir hat es außerordentlich gut gefallen Eva auf ihrer Recherchereise zu begleiten, mit Marguerite mitzufiebern und bis zum Schluss auf ein besseres Ende zu hoffen. Die Auflösung vermochte mich trotz einiger Theorien, die ich verfolgte, zu überraschen. Der Autorin gelang es sehr gut all die sorgfältig ausgelegten Fährten zu einem stimmigen Ende zu verknüpfen.

Im Anhang kann man zudem ausführlich nachlesen welche Aspekte des Romans auf wahren Begebenheiten beruhen und was Fiktion ist. Beim Lesen all dieser Details wurde mir dann noch einmal bewusst wie geschickt Anja Jonuleit die Fakten in dieses Buch hat einfließen lassen.