Eine lange Reise

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melagk Avatar

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Aufgefallen ist mir das Buch durch das recht einfach gestaltete Cover, obwohl ich kein Fan von rosafarbenen Büchern bin.
Eva entdeckt in einer Zeitung das Bild einer unbekannten Toten, der Isdal-Frau, das ihr ungeheuer ähnelt. Ihre journalistische Neugier ist geweckt und als sie erfährt, dass es sich dabei um die verschollene Zwillingsschwester ihrer Mutter handelt, die während des Krieges in Frankreich verschwunden ist, macht sie sich auf den Weg nach Norwegen um Nachforschungen zu betreiben.
Das Buch erzählt anschaulich in zwei Erzählsträngen sowohl Evas Reisen auf der Suche nach Antworten, als auch die letzten Wochen und Monate im Leben ihrer viel gereisten Tante. Das Thema ist gut und sensibel umgesetzt.
Das Buch beginnt spannend mit dem Verschwinden der kleinen Margarete und hält den Spannungsbogen durch bis zum Ende. Immer wenn eine Frage für den Leser geklärt ist, taucht bereits die nächste auf. Wer war Margarete/ Marguerit wirklich und warum ist sie gestorben? Die Figuren sind authentisch und vielschichtig beschrieben, die vielen Facetten der „Isdal-Frau“ finde ich besonders gut gelungen.
Der Schreibstil ist flüssig und hält den Leser.
Interessant für mich war zum einen der historische Hintergrund ein kaum bekanntes Kapitel der deutschen NS-Geschichte, aber auch die Erläuterungen der Autorin zur Entstehungsgeschichte.
Eine sehr gute Verknüpfung von historischen Ereignissen und Fiktion. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung!